Ex-Radsportler Ullrich gesteht offen Dopingschuld

MÜNCHEN (ANP/DPA/) – Der frühere Top-Radrennfahrer Jan Ullrich hat am Mittwoch erstmals ausdrücklich zugegeben, im Laufe seiner Karriere auf Doping zurückgegriffen zu haben. Dies tat der 49-jährige Deutsche während der Präsentation seines Dokumentarfilms „Jan Ullrich – Der Gejagte“ in München.

„Ich habe gedopt. Das ist in der Dokumentation bereits deutlich geworden. Ich war schuldig und jetzt fühle ich mich schuldig“, sagte Ullrich. „Ich kann mit der Hand auf dem Herzen sagen, dass ich niemanden täuschen wollte. Ich wollte den anderen Fahrern nicht voraus sein. Es war damals einfach eine andere Ära. Damals hatte der Radsport ein System.“ Und darin habe ich mich wiedergefunden. Für mich war es wichtig, mit gleichen Chancen in die Spiele zu starten.“

Ullrich gewann die Tour de France 1997 und wurde Zweiter bei den Ausgaben 1996, 1998, 2000, 2001 und 2003. Er kämpfte mit dem Amerikaner Lance Armstrong, der zuvor systematisches Doping eingestanden hatte und seine sieben Siege bei der Tour verlor.

Das Karriereende des Deutschen war von Dopingproblemen überschattet. Im Jahr 2006 wurde ihm aufgrund seiner Verwicklung in den Dopingskandal „Operation Puerto“ um den Arzt Eufemanio Fuentes in letzter Minute die Teilnahme an der Tour untersagt. Anschließend verhängte der Internationale Sportgerichtshof (CAS) eine zweijährige Sperre gegen ihn wegen Dopings. Er kehrte nie ins Hauptfeld zurück.

In einem Interview mit dem deutschen Magazin Stern am Dienstag sprach Ullrich offen darüber, wie er zu Beginn seiner Karriere mit Doping konfrontiert war.

Quelle: ANP

Adelhard Simon

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