26 jan 2022 om 09:33
Die Inhaftierung des deutsch-türkischen Journalisten Deniz Yücel durch die türkische Regierung stellt eine Verletzung seiner Rechte dar, hat der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte entschieden. Die Türkei muss Yücel insgesamt 13.300 Euro für seine ungerechtfertigte Inhaftierung in den Jahren 2017 und 2018 zahlen.
Von: NU.nlYücel arbeitete als Korrespondent für die Deutsche Zeitung Die Welt als er 2017 festgenommen wurde. Er wurde fast ein Jahr lang bis zum Prozess inhaftiert.
Dem Journalisten wurde von der Türkei Propaganda für eine terroristische Vereinigung und Anstiftung zur Gewalt vorgeworfen.
Yücel ergriff das Wort für ein Interview mit einem der Gründer der verbotenen kurdischen Organisation PKK. Die Türkei, die Vereinigten Staaten und die Europäische Union betrachten die PKK als terroristische Organisation.
Yücel ist von dem Urteil enttäuscht
Yücel wurde zu 18 Jahren Gefängnis verurteilt. Der Journalist hat die Vorwürfe stets bestritten. Nach seiner Freilassung kehrte er sofort nach Deutschland zurück, wo er noch immer lebt.
Der Journalist, der sowohl die deutsche als auch die türkische Staatsangehörigkeit besitzt, zeigt sich enttäuscht über das Urteil des Gerichts. Er glaubt, neun Monate lang in türkischen Gefängnissen gefoltert worden zu sein, und hofft, dass das Gericht dies anerkennt.
Die Verhaftung löste Spannungen aus
Yücels Festnahme löste Spannungen zwischen der Türkei und Deutschland aus. Deutsche Behörden haben Ankara wiederholt aufgefordert, Yücel freizulassen, während der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan eine Auslieferung des Journalisten ausgeschlossen hat.
Aufgrund von Spannungen durften türkische Minister nicht mehr auf türkischen Kundgebungen in Deutschland sprechen, während Ankara behauptete, Deutschland unterstütze das Netzwerk des islamistischen Geistlichen Fethullah Gülen. Die türkische Regierung macht ihn für den gescheiterten Putsch im Juli 2016 verantwortlich.
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