Europa wird immer rechtsorientierter, diese drei Länder jedoch (noch) nicht.

September letzten Jahres: Manche sagen, die rechtsextreme Giorgia Meloni gewinnt die Wahlen in Italien. Im selben Monat gewann die Rechte die Wahlen in Schweden, einem Land, das als Linke bekannt ist. Erst letzte Woche war von einem „Rechtsruck“ bei den spanischen Wahlen die Rede, als die Sozialisten von der rechten Partido Popular überholt wurden.

Kurz gesagt, es ist oft die Rechte, die in Europa das Sagen hat. Allerdings nicht in den folgenden drei Ländern.

Deutschland: in Schwierigkeiten

Allen voran unsere Nachbarn im Osten. Im Jahr 2021 ging die Ära Angela Merkel der Christdemokraten (CDU) zu Ende. Der Wahlkampf seines Nachfolgers stieß auf breite Kritik, die anderen Parteien zugute kam. Es kam zu einer Koalition mit der SPD als größter Partei. Olaf Scholz wurde neuer linker Kanzler. Hier ist Scholz:

Aber kommen wir gleich zur Sache: Scholz und seine SPD haben alles andere als ein leichtes politisches Leben. Die Koalition steht unter starkem Druck und Umfragen zeigen, ja, der Begriff kommt immer noch vor, eine „Bewegung nach rechts“. Besonders auffällig ist der Erfolg der rechtsradikalen Partei Alternative für Deutschland (AfD) in diesen Umfragen.

„Deutschland sollte als Öltanker betrachtet werden“, sagte Korrespondent Jeroen Akkermans. „Politisch entscheiden sich viele Deutsche oft für die Mitte. SPD und CDU gelten als Volksparteien, als große Schlachtschiffe, die Kurs gehalten und verhindert haben, dass der Extremismus die politische Bühne erobert. Doch diese Ausrichtung gerät zunehmend unter Druck. Vor allem von Seiten der Richtig. Dafür gibt es vier Gründe.

Der erste ist der Krieg in der Ukraine. „Deutschland wollte nie Waffen an Konfliktländer liefern, aber das hat sich völlig geändert. Deutschland ist nach den USA der größte Waffenlieferant der Ukraine“, erklärt Akkermans. „Das geht für viele Deutsche zu schnell. Sicher ist, dass es in Ostdeutschland noch eine gewisse Sympathie für Russland gibt und wir sehen, dass die AfD in vollem Gange ist.“

„Zudem gibt es zunehmend Kritik an der Zahl der nach Deutschland einreisenden Migranten und die wirtschaftlichen Aussichten sind nicht gut. Hinzu kommen koalitionsinterne Probleme beim Klimaschutz. Die Grünen wollen zum Beispiel etwas anderes als die SPD“, sagt Akkermans.

All diese Punkte machen die Aufgabe der SPD nicht einfacher. Auch nicht für die CDU, glaubt Akkermans: „Diese Partei liegt in den Umfragen mit 25 bis 28 Prozent der Stimmen an der Spitze, schneidet aber noch schlechter ab als unter der Führung von Merkel oder Helmut Kohl. Die CDU profitiert nicht von den Problemen mit.“ Die SPD. Es entstand eine Art Vakuum, in das sich die AfD stürzte. Auch wenn die AfD noch alles beweisen muss, hatte die Partei nie Regierungsverantwortung.

Dänemark: rechte Politik unter Führung einer linken Regierung

Auch in Deutschland brodelt die rechte Bewegung, aber wie sieht es in Dänemark aus? Die Sozialdemokratin Mette Frederiksen ist seit 2019 Premierministerin des Landes. Eine linke Führungspersönlichkeit, die jedoch nicht immer linke Politik umsetzt. Tatsächlich ist fast kein Land in Westeuropa beim Thema Migration so streng wie Dänemark.

Im Land müssen Asylbewerber Vermögenswerte im Wert von mehr als 10.000 Euro aufgeben, um eine eigene Unterkunft finanzieren zu können. Darüber hinaus schickt Dänemark einige Syrer zurück, weil es Teile Syriens für sicher hält. Das skandinavische Land wünscht sich außerdem eine maximale Zahl nicht-westlicher Einwanderer in Arbeitervierteln.

„Die Dänen sind rechts, wenn es um Einwanderung geht, und diese Positionen und Projekte waren eine Chance für die Linke, die Wahlen 2019 zu gewinnen“, sagte der Politikwissenschaftsprofessor Rune Stubager von der Universität zuvor gegenüber RTL News aus Aarhus. „Kleine linke Parteien wenden sich an die Sozialdemokraten, weil sie lieber die Politik einer linken Partei als eine Regierung rechter Parteien haben wollen, mit der sie nicht einverstanden sind.“

Portugal: Die Linke ist 20 Jahre zu spät

Auch wenn Dänemark nicht wirklich links ist, ist es die Regierung Portugals. Dort sind die Sozialisten an der Macht. Aber, sagt Korrespondent Richard Hogenkamp: „Es ist eine etwas altmodische Linke. Das sind Themen, die für andere denen von vor 20 Jahren ähneln.“

„Portugal ist ein armes Land. Mehr als 22 Prozent der Portugiesen leben unterhalb der Armutsgrenze. Die neuen linken Themen, die wir in Spanien sehen, zum Beispiel mit Transgender-Gesetzen und Frauenrechten, sind nichts, wofür Portugal nicht bereit ist.“ Stattdessen müssen die Menschen sicherstellen, dass sie es am Ende des Monats finanziell schaffen.

Darüber hinaus scheint die linke Regierung im Wirtschaftsbereich mitunter eine rechte Politik zu verfolgen. „Das Bezahlen mit Kryptowährungen ist steuerfrei und eine Erbschaftssteuer gibt es in Portugal nicht. So können kryptoreiche Menschen und Rentner das Leben in vollen Zügen genießen. Normalerweise würde man meinen, dass eine linke Regierung etwas dagegen unternehmen würde“, sagt er Hogenkamp. .

„Das Gleiche gilt für den Wohnungsmangel. Das Durchschnittsalter, in dem ein Kind das Elternhaus verlässt, liegt in Portugal bei 33 Jahren und damit am höchsten in ganz Europa. Das liegt zum Teil an der Kultur, aber auch daran, dass junge Menschen Schwierigkeiten haben, sich Wohnraum zu leisten.“ Die Regierung unternimmt auch nichts dagegen.“

Dennoch scheinen diese Probleme meist dazu zu führen, dass junge Menschen zu Hause bleiben, wenn das Wählen erlaubt ist. Bei der letzten Wahl lag die Wahlbeteiligung nur bei 51 Prozent. Sie wählen also nicht aus Protest eine andere Partei. »

„Portugal ist nicht das größte Ankunftsland für Migranten und schon gar kein Ziel für Asylbewerber. Daher ist Migration hier kein heißes Thema. Die Portugiesen sprechen zum Beispiel nicht über die Geschichte der Sklaverei. Solche Themen werden oft von der … angesprochen „Parteien an den Flanken haben eine Meinung zu anderen Ländern, aber diese Parteien gibt es in Portugal nicht, weil diese Themen nicht da sind“, sagt Hogenkamp. Die Linke ist also immer noch an der Macht.

Adelbert Eichel

"Preisgekrönter Organisator. Social-Media-Enthusiast. TV-Fan. Amateur-Internet-Evangelist. Kaffee-Fan."

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert