Im Durchschnitt verdienten Frauen in unserem Land im Jahr 2021 fünf Prozent weniger pro Stunde als ihre männlichen Kollegen, so die Zahlen, die das belgische Statistikamt anlässlich des Internationalen Frauentags veröffentlichte. 2020 betrug der Abstand noch 5,3 %, 2010 sogar mehr als 10 %.
Allerdings gibt es große Altersunterschiede. Bei den unter 25-Jährigen ist das Lohngefälle vollständig verschwunden: Frauen verdienten 2021 im Schnitt 0,1 % mehr als Männer, während Männer 2020 immer noch 0,4 % mehr verdienten als Frauen.
In den anderen Altersgruppen bleibt das Lohngefälle bestehen und nimmt mit zunehmendem Alter zu. Im Jahr 2021 betrug das Lohngefälle bei den 25- bis 34-Jährigen noch 3 % und bei den 35- bis 44-Jährigen 4,5 bzw. 4,4 %. Das Lohngefälle ist bei den über 55-Jährigen mit nicht weniger als 8,5 % am höchsten.
Belgien schneidet beim geschlechtsspezifischen Lohngefälle viel besser ab als viele europäische Länder. Unser Land liegt mit einem Abstand von 5 % im Jahr 2021 auf dem fünften Platz. Am geringsten ist das Lohngefälle in Luxemburg (-0,2 %), gefolgt von Rumänien (3,6 %), Slowenien (3,8 %) und Polen (4,5 %).
Die Länder mit dem größten Abstand sind Estland (über 20 %), Österreich (18 %) und Deutschland (17,6 %). Auch Frankreich (15,4 %) und die Niederlande (13,5 %) schneiden deutlich schlechter ab als Belgien.
Der Trend ändert sich zum Positiven: Im Vergleich zu vor zehn Jahren hat sich das Lohngefälle zwischen Männern und Frauen in Belgien um 4,4 Prozentpunkte und in der Europäischen Union um 3,5 Prozentpunkte verringert.
Allerdings gibt es in unserem Land noch große Unterschiede zwischen den Branchen. Am größten ist das geschlechtsspezifische Lohngefälle in der Wasser- und Abfallproduktion sowie im Informations- und Kommunikationssektor. Das Lohngefälle beträgt jeweils 11,2 %. Im Bergbausektor (-4,1 %) und im Kunst-, Unterhaltungs- und Freizeitsektor (-0,2 %) haben Frauen im Durchschnitt einen höheren Stundenlohn als Männer.
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