Die Europäische Kommission hat über den Fonds des Europäischen Innovationsrates (EIC) bereits fast eine Milliarde Euro in Deep-Tech-Unternehmen investiert. Insgesamt wurde die Kandidatur von 159 Parteien genehmigt.
Seit September 2022 gibt es den EIC-Fonds. Der Fonds richtet sich an Startups und KMU, die disruptive Technologien und Innovationen entwickeln. Es wurde im Rahmen von Horizon Europe ins Leben gerufen. Der Europäische Innovationsrat verfügt über ein Budget von 10,1 Milliarden Euro, um bahnbrechende Innovationen während ihres gesamten Lebenszyklus zu unterstützen, von der frühen Forschung bis zum Proof of Concept, dem Technologietransfer und der Finanzierung und Skalierung von Start-ups und KMU.
159 Anträge genehmigt
Eine Vielzahl von Parteien hat Anträge auf finanzielle Unterstützung beim EIC-Fonds eingereicht. Insgesamt wurden 159 Parteivorschläge genehmigt. Start-ups und KMU durchlaufen ein Bewertungsverfahren, an dem externe Experten und die Europäische Investitionsbank (EIB) beteiligt sind. Die EIB fungiert als Anlageberater für den EIC-Fonds.
Der EIC-Fonds investiert nur im Rahmen einer umfassenderen Investition. In der Praxis bedeutet dies, dass der Antragsteller 12 Monate Zeit hat, um Co-Investoren zu finden, wenn ein Investitionsantrag vom EIC-Fonds genehmigt wurde. Das EIC unterstützt sie dabei.
Dreimal mehr Investitionen getätigt
Der EIC-Fonds berichtet, dass mittlerweile 71 Unternehmen diesen Prozess abgeschlossen haben. Diese Parteien haben insgesamt dreimal mehr Geld von Investoren eingesammelt, als der EIC-Fonds in die Projekte investiert.
Darüber hinaus bietet das EIC durch seine Geschäftsbeschleunigungsdienste auch Zugang zu Fachwissen und Partnerschaften und hilft Parteien, Marktchancen zu erkennen und zu nutzen.
Drei Beispiele
Die Europäische Kommission nennt ausdrücklich drei Parteien als Beispiele für Organisationen, die von EIC-Investitionen profitieren. Dazu gehört Dutch Microsure, das sich auf robotergestützte Mikrochirurgie konzentriert. Das Unternehmen hat insgesamt 38 Millionen Euro an Investitionen aufgebracht, um die Entwicklung seines neuesten Mikrochirurgieroboters abzuschließen und klinische Studien durchzuführen.
Ein weiteres Beispiel im französischen Quandela, das sich auf Quantenphotonik konzentriert. Das Unternehmen entwickelt optische Full-Stack-Quantencomputer, die sowohl über die Cloud als auch vor Ort verfügbar sind. Quandela hat 50 Millionen Euro von Investoren eingesammelt, um seine internationale Expansion und Weiterentwicklung zu unterstützen.
Das dritte Beispiel ist das spanische Unternehmen Methinks, das sich auf die Erkennung und Behandlung von Patienten mit akutem Schlaganfall mithilfe künstlicher Intelligenz (KI) spezialisiert hat. Diese Partei hat Wandeldarlehen in Höhe von 2,5 Millionen Euro aufgenommen.
Autor: Wouter Hoeffnagel
Foto: Rudy und Peter Skitterians über Pixabay
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