Maria van der Zanden verschwand am 6. August 1994, nachdem sie ihr Elternhaus mit dem Fahrrad verlassen hatte. Sie würde pünktlich zum Abendessen zurück sein, kam aber nie nach Hause.
Namenloses Grab
Ende August desselben Jahres fand die deutsche Polizei im Möhnesee bei Soest (Nordrhein-Westfalen) die leblose Leiche einer Frau. Nach Ermittlungen kam die deutsche Polizei zu dem Schluss, dass die Frau wahrscheinlich Selbstmord begangen hatte. Da die Frau bei deutschen Durchsuchungen nicht identifiziert werden konnte, war es der deutschen Polizei nie möglich, ihren Hintergrund in diese Schlussfolgerung einzubeziehen. Die Frau wurde in einem nicht gekennzeichneten Grab begraben.
Ende März dieses Jahres antwortete die deutsche Polizei auf eine Anfrage des niederländischen Cold-Case-Teams: Es bestehe eine mögliche Übereinstimmung zwischen Maria und einer unbekannten toten Frau aus Deutschland. Nach mehreren Wochen intensiver Recherche wurde festgestellt, dass es sich bei der unbekannten toten Frau aus Soest, Deutschland, tatsächlich um Maria van der Zanden handelt.
Das East Netherlands Cold Cases-Team hat letztes Jahr auf Anfrage der Peter R. de Vries-Stiftung Maßnahmen ergriffen.
„Überwältigter“ Vater
Marias Vater Ab sei „bestürzt“ über die Nachricht, sagt er jetzt. „Nach fast 30 Jahren weiß ich endlich, wo meine Tochter ist. Es gibt noch viele Fragen, die wir hoffentlich in naher Zukunft mit dem Cold Case Team und der Stiftung beantwortet bekommen. Diese Nachricht wollen wir erst einmal auf uns wirken lassen.“ ”
Auch wenn die deutsche Polizei keinen Verdacht auf eine Straftat hat, kann diese nicht völlig ausgeschlossen werden. Das Cold Case-Team wird daher die Ermittlungen zu den Ereignissen rund um das Verschwinden fortsetzen. So wird derzeit untersucht, wie sie nach Deutschland gelangt ist. Es wird auch untersucht, warum die Verbindung zwischen der unbekannten verstorbenen Frau in Deutschland und der vermissten Maria van der Zanden nicht früher hergestellt wurde.
Die Peter R. de Vries Stiftung ist dankbar, dass Maria nach fast 30 Jahren endlich gefunden wurde. „Es ist ein gemischtes Gefühl“, sagt Regisseurin Kelly de Vries. „Einerseits sind wir außerordentlich froh, dass Maria gefunden wurde und ihr Vater endlich weiß, wo seine Tochter ist, gleichzeitig ist uns aber auch bewusst, dass die Trauer enorm ist.“
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