Die Abhängigkeit von China bleibt die Achillesferse der deutschen Wirtschaft. Innerhalb des deutschen Kabinetts kann es ziemlich kompliziert sein, über das Land zu diskutieren. Außenministerin Annalena Baerbock wird China besuchen, um über die diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Ländern zu sprechen. Die große Frage ist, wie diplomatisch sie sich zu sensiblen Themen wie den Uiguren, Russland und Taiwan äußern wird.
Es ist keine Handelsmission. Während der französische Präsident Emmanuel Macron in der vergangenen Woche einige interessante Geschäfte mit Peking abschloss, wird Baerbock hauptsächlich über die diplomatischen Beziehungen zwischen den Ländern sprechen. Das wird in Berlin mit Argwohn betrachtet, gibt Deutschland-Korrespondent Derk Marseille zu bedenken. „Würde man durch die prächtige Glaskuppel des Bundestages blicken, sähe man die Scherben teurer chinesischer Porzellanvasen auf dem Boden liegen.“
So hat Bundeskanzler Olaf Scholz die China-Strategie von Baerbock noch immer nicht übernommen, auch wenn der Ton in der neusten Version etwas weniger grimmig ist als in der ursprünglichen Variante. Baerbock werde nicht bei allen heiklen Themen nachgeben, glaubt Marseille. „Sie würde immer noch gerne mit ihrer eigenen Praxis durch dieselbe Tür gehen können. Aber sie wird sich über eine mögliche chinesische Invasion in Taiwan klar sein wollen und dass China sich nicht mit Russland in den Krieg in der Ukraine einmischen sollte.
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Wichtigste Exportmärkte der Partner
Auch mehrere Firmenbesichtigungen stehen auf dem Programm. Schließlich bleibe China ein wichtiger Technologiepartner für Deutschland, sagt Marseille. „China steht im Handel mit Deutschland an der Spitze und ist weltweit mit Abstand der wichtigste Partner für die Exportmärkte deutscher Großunternehmen. Es knistert natürlich, und deshalb freut man sich auf diesen Besuch.
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