Die Schweinepest-Epidemie betrifft viele Branchen

Ein Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest wird neben der Schweinehaltung auch viele landwirtschaftliche Sektoren betreffen. Bei einer Infektion bei Wildschweinen werden ganze Gebiete länger abgeriegelt.

Mit dem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) Anfang Juli auf einem Viehzuchtbetrieb in Emsbüren rückt die gefürchtete Tierseuche buchstäblich näher. In einer ersten Stellungnahme äußert sich die Tierseuchen-Expertengruppe noch moderat zum kurzfristigen Ansteckungsrisiko in den Niederlanden.

Bedingung ist, dass die Epidemie in diesem Einzelfall bestehen bleibt. Wenn die Wildschweine in Niedersachsen infiziert werden, besteht eine gute Chance, dass auch die Bevölkerung von Overijssel an der Afrikanischen Schweinepest erkrankt. Für Heleen Prinsen, Themenspezialistin für gesunde Tiere bei LTO Nederland, ist jeder an Deck, um die ASP draußen zu halten. „Es ist wie beim Russischen Roulette: Wir wissen, dass kontaminiertes Material im Umlauf ist, aber nicht, wann es zu einer Kontamination kommt. Deshalb setzen wir uns voll und ganz für die Prävention ein.

Angesichts der Distanz zwischen dem Infektionsgeschehen in Emsbüren und anderen Zentren sei „menschliches Handeln“ die wahrscheinlichste Ursache, folgert Prinsen. Im Falle einer größeren Epidemie sind die Folgen für die niederländische Schweinehaltung katastrophal. Aber auch andere Agrarsektoren werden einen möglichen Schub spüren.


ASP bei Wildschweinen in den dicht besiedelten Niederlanden, wie kann man es beheben?

Heleen Prinsen, Themenspezialistin für gesunde Tiere bei LTO

Für Maßnahmen greift die Regierung auf das Politikszenario zur klassischen und afrikanischen Schweinepest aus dem Jahr 2013, auf das Umsetzungsszenario zur Tierseuchenbekämpfung aus dem Jahr 2018, auf einen Aktionsplan zur Schweinepest bei Wildschweinen und ergänzende Rechtsvorschriften aus Brüssel zurück. LNV-Minister Henk Staghouwer versprach Anfang dieses Monats, dass modifizierte Szenarien „kurzfristig“ verfügbar sein würden.

Beförderungsverbot

Bei einem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest bei Zuchtschweinen oder bei einem ernsthaften Verdacht folgt eine Sperrfrist von 72 Stunden, während der jeglicher Transport zu und von den Betrieben von Breeding durch die Niederlande verboten ist. Nach drei Tagen werden die Niederlande nach dem Szenario der niederländischen Behörde für Lebensmittel- und Verbraucherproduktsicherheit voraussichtlich in zwanzig Regionen aufgeteilt, um den Transport nach Teilregionen zu aktivieren oder zu deaktivieren.

Prinsen: „Jeder Züchter muss laut Gesetz drei Tage lang Futter haben und das ist auch im Falle einer Betriebsunterbrechung sehr wichtig.

Die Regierung sollte einige Ausnahmen machen, wie zum Beispiel den Transport von Eintagsküken oder Pferden, die auf Empfehlung eines Tierarztes in eine spezialisierte Klinik müssen. Die Milchsammlung bleibt unter bestimmten Bedingungen möglich, jedoch nicht in Mischbetrieben mit Schweinen, je nach Szenario.

„Insbesondere in der Veluwe kombinieren Dutzende Züchter Schweine mit Geflügel oder Kälbern. Auch die Kombination von Milchkühen und Schweinen ist bei unseren Mitgliedern weit verbreitet“, sagt Tagesleiter Evert Hendrikx vom Schweinezuchtverband.

Freigaben

Im Falle eines Ausbruchs werden ein infizierter Betrieb und die umliegenden Schweinebetriebe im Umkreis von 1 Kilometer gekeult. Außerdem wird eine Schutzzone im Umkreis von 3 Kilometern um den Infektionsherd und eine Überwachungszone im Umkreis von 10 Kilometern eingerichtet. Damit werden die notwendigen Einschränkungen für alle Betriebe in einem betroffenen Gebiet für einen Zeitraum von mindestens vierzig Tagen vorgesehen.

Die Regierung wird auch den Transport von Tieren in einer Schutzzone zu einem Züchter oder Schlachthof außerhalb dieser Zone stark einschränken. Für Eintagsküken gibt es ein erweitertes Protokoll, wonach die Tiere nur innerhalb der Niederlande und unter strenger Aufsicht transportiert werden dürfen und nach der Ankunft mindestens drei Wochen am selben Bestimmungsort bleiben müssen. Das Sammeln von Milch oder der Transport von Eiern bringt auch zusätzliche Vorschriften und Bedingungen bezüglich der Weiterverarbeitung und des erforderlichen Verpackungsmaterials mit sich.

Strenge Anforderungen

Für Schweinefarmen gelten besonders strenge Auflagen. „Es hat alle möglichen Konsequenzen, zum Beispiel für das Ausbringen von Gülle an Viehzüchter und Landwirte in der Gegend“, sagt Prinsen. Hendrikx: „Auch die Entnahme von Kälbern, beispielsweise für Milchviehbetriebe mit Schweinen in einer Infektionsregion, wird nicht überall schnell möglich sein. Dazu müssen Züchter über einen geeigneten Stallraum verfügen, um ihre Tiere so lange wie nötig unterzubringen.

Wenn die Afrikanische Schweinepest unter Wildschweinen auf niederländischem Hoheitsgebiet ausbricht, könnten die Folgen für Landwirte und Gärtner in der betroffenen Region noch schwerwiegender sein. Dazu gibt es eine eigene Anleitung. Belgien und Deutschland haben seit Monaten große Gebiete für den Publikumsverkehr gesperrt. „Wie lösen wir dieses Problem in den dicht besiedelten Niederlanden?“, fragt Prinsen.

Begrenzte Möglichkeiten

„Für Landwirte, die Vieh in Naturschutzgebieten teilen oder Gülle verkaufen, und Landwirte und Gärtner, die Land in geschlossenen Gebieten haben, stellt sich die Frage, welche Möglichkeiten es gibt“, sagt Prinsen.

Um das „Kernverseuchte Gebiet“ wird zudem eine mindestens 10 Kilometer breite Pufferzone angelegt. In diesem Bereich gilt ein Transportverbot, je nachdem wie lange infizierte Wildschweine auftreten. Zudem dürfen Schweine aus dieser Zone nur unter strengen Auflagen geschlachtet werden und der Export von Fleisch ist praktisch unmöglich.

Afrikanische Schweinepest kann auftreten

„Die Folgen für andere Sektoren sind besonders groß, wenn die Afrikanische Schweinepest (ASP) unter Wildschweinen ausbricht“, sagt Evert Hendrikx von der Organisation der Schweinezuchtproduzenten. „In Ostdeutschland ist die Afrikanische Schweinepest endemisch und breitet sich weiter aus. Betroffen sind alle Grundstückseigentümer und beispielsweise Kinderbauernhöfe und Gastronomie in der zentralen Zone eines Infektionsherdes. In den Niederlanden sind die Risiken in Brabant, Overijssel, Limburg und Gelderland besonders hoch, wo viele Wildschweine und Nutztiere leben. Um Infektionen bei aufgezogenen Schweinen vorzubeugen, betont Hendrikx die Bedeutung von Vorsorgemaßnahmen. „Wir wissen, dass Biosicherheit funktioniert, um die Ausbreitung zu verhindern. Verwenden Sie also diese Dusche und stellen Sie sicher, dass Sie eine gute Trennung haben, wenn sich Wildschweine in Ihrer Nähe befinden. Und für alle Landwirtinnen und Landwirte gilt: Wildschweinschäden melden, das ist die Basis einer guten Wildtierpolitik.

Mariele Geissler

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