Alles deutet darauf hin, dass die Bundesregierung nicht bereit ist, den Forderungen der Bauern nachzugeben. Die Bauern protestierten eine Woche lang, was zu weit verbreiteten Unruhen im Land führte. Unterdessen stößt die Regierung auf großes Misstrauen in der Bevölkerung. „Wir sehen bei den Deutschen eine Art Müdigkeit gegenüber dieser Regierung“, sagt Deutschlandkorrespondent Derk Marseille.
Die deutsche Regierung hat mehr Probleme als wütende Bauern
Die Bauern haben vor einer Woche mit den Protesten begonnen. Sie glauben, dass sie einen relativ großen Betrag zum Sparprogramm dieser Regierung beitragen sollten. Es gibt unter anderem Ärger gegen den Plan der Bundesregierung, die Subventionen für Diesel zu streichen. Aber auch die Erhöhung der Steuer auf ihre Fahrzeuge stößt auf Einwände.
Die Bundesregierung hat heute angedeutet, dass sie die zuvor angekündigten Kürzungen nicht vollständig rückgängig machen werde. Ein Teil davon wurde bereits früher abgesagt. „Die Landwirte bekommen also nicht ganz das, was sie wollen“, erklärt Marseille. Am vergangenen Montag erreichten die Proteste ihren Höhepunkt. Seitdem hat die Intensität abgenommen. „Man merkt, dass die Bauerngewerkschaften jetzt am Tisch sitzen und verhandeln wollen.“
Demonstration
Und nicht nur Landwirte in Deutschland haben seit Beginn des neuen Jahres ihre Arbeit niedergelegt. Auch Lokführer und Hausärzte haben das Gleiche getan. Die drei deutschen Koalitionsparteien SPD, Grüne und FDP verstehen sich nicht besonders gut, erklärt Marseille. So konnte man sich bisher nicht auf sämtliche Budgets für den Haushalt 2024 einigen. Derzeit steht keine Bundestagswahl auf der Tagesordnung. „Die Bevölkerung glaubt, dass Protest der einzige Weg ist, ihr Misstrauen zu demonstrieren.“
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In den Umfragen kann die aktuelle Koalition laut Marseille nicht mehr mit einer Mehrheit rechnen. Und auch Bundeskanzler Olaf Scholz sei äußerst unbeliebt, weil er die Deutschen nicht anlocke, bemerkt der Deutschlandkorrespondent. „Dazu kommt die Popularität der rechtsradikalen Partei Alternative für Deutschland (AfD).“ Laut Marseille handele es sich dabei um eine Problematik, auf die das deutsche Kabinett keine Antworten habe.
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