Die Berater von Bundeskanzler Scholz beurteilen die deutsche Wirtschaft eher negativ


Foto: ANP

Die deutsche Wirtschaft wird in diesem Jahr schrumpfen und im nächsten Jahr weniger stark wachsen als erwartet. Das sagen die wichtigsten Wirtschaftsberater von Bundeskanzler Olaf Scholz voraus. Berater sagen, dass die Wirtschaft aufgrund der schwächeren Inlandsnachfrage und einer Verlangsamung der Weltwirtschaft unter Druck steht, was die deutschen Exporte belastet.

Das sind Prognosen des Sachverständigenrats, der aus fünf Wirtschaftsexperten besteht. Sie rechnen nun mit einem Rückgang um 0,4 Prozent in diesem Jahr, verglichen mit der vorherigen Schätzung im März von einem Anstieg um 0,2 Prozent. Die Prognosen für das kommende Jahr wurden auf ein Wachstum von 0,7 Prozent gesenkt. Hier war bereits ein Anstieg von 1,3 Prozent zu verzeichnen.

Die Inlandsnachfrage in Europas größter Volkswirtschaft wird durch hohe Energiepreise und Inflation gedrückt, während steigende Zinsen ebenfalls für Gegenwind sorgen. Hinzu kommt die Abschwächung der Weltwirtschaft, insbesondere aufgrund der langsamen Erholung der chinesischen Wirtschaft. Davon betroffen sind die deutschen Exporte, die als wichtiger Konjunkturmotor des wichtigsten Handelspartners der Niederlande gelten.

Experten sagen außerdem, dass Deutschland mit strukturellen Problemen in seiner Wirtschaft konfrontiert ist, darunter ein gravierender Mangel an Fachkräften aufgrund einer alternden Bevölkerung und mangelnder Modernisierung der Unternehmen. Berater sagen, dass diese Faktoren das Wachstum über Jahre hinweg dämpfen könnten. Sie fordern daher von der Regierung, mehr für Arbeitsmigration, berufliche Umschulung und Investitionen in die Digitalisierung und neue Technologien wie künstliche Intelligenz zu tun.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sagte, die Wirtschaft erhole sich langsamer als erwartet, der Tiefpunkt sei aber möglicherweise erreicht.

Helfried Beck

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