An diesem Wochenende finden in den deutschen Bundesländern Hessen und Bayern Landtagswahlen statt. Beide Staaten sind von großer wirtschaftlicher Bedeutung, aber auch das Signal an die nationale Politik wird berücksichtigt. Korrespondent Derk Marseille erwartet, dass es äußerst spannend wird. „Der Widerstand gegen die bestehende Politik nimmt tatsächlich zu.“
„Parolen, die die nationalsozialistische Gesinnung verletzen“
Auf das ultrakonservative Bayern entfallen 20 Prozent der deutschen Wirtschaft und große Unternehmen wie BMW, Adidas und die Schaeffler-Gruppe haben dort ihren Sitz. Bayern wird seit vielen Jahren von der CSU, der Schwesterpartei der CDU, regiert. Es wird erwartet, dass sie nach der Wahl wieder die wichtigste Partei werden, doch die meisten Augen sind auf die rechtsextreme Partei Alternative für Deutschland (AfD) gerichtet. Die AfD erreicht in Umfragen mittlerweile 12 Prozent der Stimmen, Marseille rechnet jedoch mit einem höheren Wert. „Der Aufstieg der AfD sorgt selbst in Bayern für großes Aufsehen.“
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Hessen, dessen bekannteste Stadt Frankfurt ist, ist besonders interessant, weil es hier wie auf Bundesebene eine Koalition aus linker SPD, liberaler FDP und Grünen gibt. Das Ampel-Koalition – Ampel, wegen der Farben der Partei – liegt laut Marseille „auch nicht sehr gut im Sattel“. Für Kanzler Olaf Scholz seien diese Wahlen interessant, ob seine Regierung „sehr hart oder ein wenig abgestraft“ werde.
AfD
Die AfD setzt sich in Bayern für „mehr bayerische Kinder“ ein und betont die „Heimat“ Bayerns. „Parolen, die die nationalsozialistische Gesinnung verletzen“, sagt Marseille. Deshalb werden diese Wahlen äußerst spannend sein. Die Ergebnisse werden am Sonntag um 18 Uhr bekannt gegeben. „Wir werden dann sehen können, ob Deutschland tatsächlich noch einmal konservativer geworden ist, als es ohnehin schon war.“
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