Wie die Niederlande arbeitet auch Deutschland seit Jahren daran, mehr Frauen in die oberen Ränge der Geschäftswelt zu locken. Im vergangenen Jahr hat Deutschland ein Gesetz zur Verbesserung der Situation von Frauen eingeführt. Seit dem 1. Januar 2016 gilt in den Aufsichtsräten der 101 börsennotierten Unternehmen Deutschlands eine gesetzliche Frauenquote von 30 Prozent. Seit 2015 sind rund 3.500 mittelständische Unternehmen gezwungen, Vereinbarungen zu treffen, die darauf abzielen, den Anteil von Frauen in Führungspositionen zu erhöhen.
Das Gesetz scheint noch keine große Wirkung zu zeigen. Nur 28 Prozent der börsennotierten Unternehmen erfüllten zum 1. Januar die Anforderung von 30 Prozent Frauen in Aufsichtsräten, heißt es in dem Bericht. Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW). Es wird erwartet, dass sich diese Situation in den kommenden Jahren verbessert, wenn die freien Stellen in diesen Gremien mit Frauen besetzt werden. Sollte dies nicht möglich sein, bleiben die Sitze im Aufsichtsrat unbesetzt.
Unter dem europäischen Durchschnitt
Die Frage ist, ob sich die politischen Deals, die Mittelständler seit letztem Jahr machen mussten, wirklich auszahlen werden. Der Anteil von Frauen in Führungspositionen in Unternehmen liegt laut Zahlen des Bundes seit einigen Jahren bei 29 Prozent Bundesamt für Statistik. Damit liegt Deutschland unter dem europäischen Durchschnitt von 33 Prozent. Während der Anteil der Frauen an der deutschen Erwerbsbevölkerung bei 50 Prozent liegt.
Große Unternehmen setzen den Anteil von Frauen in Vorständen auf Null
In den Vorständen der 200 größten deutschen Unternehmen liegt der Frauenanteil laut DIW nicht über 6,3 Prozent. Für diese Räte gilt die Frauenquote nicht. Im vergangenen Jahr lag der Anteil bei 5,4 Prozent, der Anstieg beträgt also nicht einmal 1 Prozent.
Viele große Unternehmen wie Porsche, Volkswagen, die Commerzbank und der Energiekonzern Eon hätten trotz des neuen Gesetzes keine Maßnahmen umgesetzt, um den Anteil von Frauen in Führungspositionen zu erhöhen, berichtet die Zeitung. Süddeutsche Zeitung im Januar. Oder sie setzen das Ziel für den Anteil von Frauen in Unternehmensvorständen auf Null. Für Unternehmen sind keine Sanktionen vorgesehen, wenn sie die Ziele nicht erreichen.
Wirkung der Debatte um Frauenquoten
Dennoch sind Experten optimistisch. Derzeit seien 22 Prozent der Aufsichtsräte der 101 börsennotierten Unternehmen Frauen, schreibt Wirtschaftsredakteur Götz Hamann Das Wetter. Das ist eindeutig über 5 Jahre her. Dieser Wandel begann also bereits vor der Einführung der Frauenquote. Dies ist teilweise auf die Auswirkungen der Debatten über den Anstieg der Zahl von Frauen in Führungspositionen seit 2012 zurückzuführen. schreibt ein Headhunter der Frauen in hohe Positionen bringt, in derselben Zeitung. In diesen Debatten wurde beispielsweise die Nützlichkeit von Teams aus Männern und Frauen hervorgehoben. Diese Idee habe sich bei Personalmanagern festgesetzt, stellt er in seinem Personalbüro fest: Immer mehr Unternehmen fragen Frauen für Führungspositionen an.
Immer mehr Unternehmen suchen Frauen für Führungspositionen
Die Frauenquote wurde 2014 von den SPD-Ministern Manuela Schwesig (Familie) und Heiko Maas (Justiz) eingeführt und im März 2015 vom Bundestag verabschiedet. Vorausgegangen war ein langer politischer Streit. Ebenso wie in den Niederlanden befürchteten die Gegner, dass eine gesetzliche Frauenquote schädlich für die Wirtschaft wäre. Sie schlossen lieber unverbindliche Vereinbarungen mit der Wirtschaft. Davon haben die Befürworter der Frauenquote nichts mitbekommen. Solche Vereinbarungen hätten 10 Jahre lang nichts gebracht, sagte Arbeitsministerin und jetzige Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) 2011.
Schwesig glaube auch nicht, dass Männer ihre Ämter freiwillig an Frauen abgeben, sagte sie in der Landeszeitung Thüringen nach der Bekanntgabe der gesetzlichen Frauenquote im Jahr 2014. Hinter dem Gesetz „verbirgt sich eine neue Arbeitskultur, die wir erleben werden, wenn mehr Frauen die Chance haben, hohe Positionen zu besetzen.“ Bisher war der Arbeitsmarkt sehr frauenfeindlich.“
Merkel ist nicht mehr skeptisch
Erfahrungen aus anderen Ländern scheinen den Befürwortern der Frauenquote Recht zu geben: In Ländern, in denen eine Frauenquote gesetzlich vorgeschrieben ist, ist die Zahl der Frauen in Führungspositionen deutlich gestiegen. Beispielsweise liege in Frankreich und Norwegen der Frauenanteil in den Vorständen börsennotierter Unternehmen bei über 30 Prozent, in Island sogar bei 46 Prozent, schreibt er. Handelsblatt. Das zeigen auch verschiedene Studien Das Wetter betont, dass Unternehmen, in denen sowohl Männer als auch Frauen an der Spitze stehen, wirtschaftlich erfolgreicher sind.
Merkel: „Fünf Prozent Frauen, da stimmt etwas nicht.“ Ich kann nichts anderes damit machen‘
Bundeskanzlerin Merkel selbst gehörte zunächst zu den Skeptikern der Frauenquote. Letztes Jahr Sie sagt dass sie begonnen habe, anders darüber nachzudenken, weil die Situation „einfach dramatisch schlimm“ sei. Dies sagte sie als Schirmherrin der Chefsache-Initiative, einem Netzwerk von Führungskräften, das sich für mehr Frauen an der Spitze der Geschäftswelt einsetzt. „Fünf Prozent Frauen, da stimmt etwas nicht. Ich kann nichts anderes damit machen“, sagte Merkel bei einem Netzwerktreffen.
Sie hatte die Frauenquote bereits Ende 2014 verteidigt. Die CDU/CSU forderte daraufhin, die Verabschiedung des Gesetzes zu verschieben, da es wirtschaftlich nicht vorteilhaft sei. Doch Merkel wollte damit nichts zu tun haben. „So wurde es vereinbart und jetzt wird es so umgesetzt“, sagte er. Frankfurter Allgemeine der Kanzler. „Wir werden feststellen, dass das Leben nicht schwieriger wird.“
die Niederlande
In den Niederlanden gibt es keine gesetzliche Quote für Frauen, obwohl dies regelmäßig diskutiert wird. Im Jahr 2013 erklärte Bildungsminister Bussemaker, dass große Unternehmen bis zum 1. Januar 2016 mindestens 30 % Frauen an der Spitze haben müssen. Dieses Ziel wurde jedoch nicht erreicht und der Minister verfügt nicht über Instrumente, um es durchzusetzen. Deshalb fordern wir erneut eine gesetzliche Frauenquote. PvdA-Chef Diederik Samsom sprach sich am Montag für das Projekt aus. Talkshow „Pfau“, weil die aktuelle Politik keinen Unterschied macht. Auch Programmschöpfer Arjen Lubach zeigte es letzten Monat in seiner Sendung. „Sonntag mit Lubach“.
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