Mit diesem Schritt will die Bundesregierung den angeschlagenen Energiekonzern vor dem Absturz bewahren.
Krallen mit Geld
Uniper ist für 40 % der deutschen Gasversorgung verantwortlich. Es ist stark von russischem Gas abhängig: Mindestens 50 % des von Uniper importierten Gases stammt aus Russland. Da die Russen die wichtigste Gaspipeline des Landes, die Nord Stream, unter Druck setzen, muss Uniper das Gas von woanders beziehen.
Es kostet das Unternehmen Geld; bis zu 100 Millionen Euro pro Tag. Bereits im Juli hatte die Bundesregierung Uniper mit einer 30-Prozent-Beteiligung an dem Energieversorger unterstützt, doch das erwies sich als unzureichend.
„Wir tun alles, was wir können, um die Stabilität des Energiesektors in unserem Land aufrechtzuerhalten“, sagte Deutschlands Wirtschaftsminister Robert Habeck heute Morgen auf einer Pressekonferenz. „Mit dieser Verstaatlichung können wir die Versorgungssicherheit mit Gas gewährleisten.“
Neben der Milliardenspritze wird auch der Hauptaktionär aufgekauft. Das staatliche finnische Energieunternehmen Fortum erhält für seine Beteiligung an Uniper fast eine halbe Milliarde Euro. Fortum wird auch die 4 Milliarden Euro zurückfordern, die es Uniper geliehen hat.
Sensibles Paket
Verstaatlichung ist in Deutschland empfindlichschreibt Bloomberg. Der Plan von Minister Habeck, eine Gassteuer für Haushalte einzuführen, wäre damit kompromittiert worden. Diese Steuer sollte rund 34 Milliarden Euro einbringen, von denen der Großteil an Uniper gehen würde. Kommt die Abgabe nicht, stellt sich die Frage, auf welche Weise die Verstaatlichung bezahlt wird.
Neben Uniper soll die Bundesregierung mit mindestens zwei weiteren Energiekonzernen im Gespräch über eine Übernahme sein.
Immer mehr große Energiekonzerne stehen vor dem Zusammenbruch und dies schürt Ängste vor einem Dominoeffekt von Lehman Brothers, wie wir in diesem Video erklären:
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