Nach dem ChatGPT-Verbot in Italien untersuchen Deutschland und Frankreich derzeit ein ähnliches Verbot. Länder fragen sich, ob ChatGPT gegen die DSGVO-Gesetzgebung verstößt.
Hat OpenAI bei der Entwicklung des ChatGPT-Chatbots die DSGVO-Richtlinien befolgt? Vor dieser Frage steht Italien. Eine Frage, die genug aufwirft, dass der Chatbot jetzt in Italien gesperrt ist, während eine Untersuchung wegen „möglicher Gesetzesverstöße“ anhängig ist. Französische und irische Gesetzgeber interviewt entsprechend Reuters jetzt mit ihren italienischen Kollegen: Sie wollten wissen, warum Italien ChatGPT blockiert.
In Deutschland schaut man sich auch die Strategie Italiens an. Der deutsche Datenschutzbeauftragte sagte, er prüfe ein Verbot von ChatGPT aus „Sicherheitsgründen“. Ob ein solches Verbot auch ins Ziel kommt, bleibt abzuwarten. Zumal europäische Länder auf die italienische Untersuchung der Datenschutzmaßnahmen von OpenAI warten. Wenn sich herausstellt, dass ein Verbot nicht notwendig ist, wird es natürlich nicht sein.
Von besonderer Bedeutung für europäische Länder sind die Daten, die OpenAI zum Trainieren seines GPT-Modells verwendet. Dafür nutzt der amerikanische KI-Entwickler allerlei öffentliche Daten, die im Internet zu finden sind. Wenn diese Daten jedoch personenbezogene Daten enthalten, kann OpenAI die Daten nicht ohne Erlaubnis verwenden. Es ist den italienischen Forschern überlassen, ob OpenAI diese Daten verwendet hat, ob es dafür um Erlaubnis gebeten hat und wie es die Daten anschließend gespeichert hat.
Implikationen für die KI-Entwicklung
Die Implikationen der Ergebnisse dieser Forschung gelten nicht nur für OpenAI und ChatGPT. Google und andere KI-Entwickler, die öffentliche Daten verwenden, müssen auch über ihre Datennutzung und ihren Umgang mit der DSGVO-Gesetzgebung berichten. Dabei spielt ChatGPT als größtes derzeit in Europa verfügbares KI-Chat-Tool eine beispielhafte Rolle.
Eine mögliche europäische Blockade schadet nicht nur OpenAI. Microsoft hat bereits 10 Milliarden US-Dollar in OpenAI investiert und nutzt die Technologie für seinen Bing-Chatbot. Microsoft hat die Technologie auch in verschiedene Office-Anwendungen integriert, darunter Microsoft Teams. Auch Apps von Drittanbietern beginnen sich an das Konzept der KI zu gewöhnen. Slack und Shopify haben unter anderem das KI-Modell in ihre Plattformen integriert.
KI-Gesetzgebung in Arbeit
Unterdessen versuchen die europäischen Gesetzgeber, mit den Entwicklungen in der KI Schritt zu halten. Dazu arbeiten sie am europäischen KI-Gesetz. Diese Rechtstexte müssen den Einsatz von KI in Europa einrahmen. Derzeit sind jedoch nicht alle europäischen Länder in Bezug auf das KI-Recht auf derselben Seite; Nach Ansicht einiger Länder bietet die DSGVO-Gesetzgebung genügend Instrumente, um den Einsatz von KI zu regulieren.
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