Der Deutsche Bundestag trifft sich heute in Berlin zum letzten Mal in diesem Jahr, um über den Haushalt 2024 zu beraten. Doch schon seit Längerem hängen dunkle Wolken über der deutschen Wirtschaft und es sieht nicht so aus, als ob sich der Himmel im nächsten Jahr aufklaren wird. Das sei auch in der Geschäftswelt spürbar, die sich bereits auf ein dunkles Jahr vorbereite, bemerkt Deutschlandkorrespondent Derk Marseille. „In der gesamten Wirtschaft werden Entlassungswellen angekündigt.“
Deutschland steht vor einem kalten Weihnachtsfest: „Unternehmen kündigen Massenentlassungen an“
In Marseille werden Menschen in der Automobilindustrie, bei Zulieferern, im Maschinenbau und in der Chemiebranche auf die Straße geworfen. „Alle diese Unternehmen kündigen Entlassungen an und gehen hier und da über den Personalabbau hinaus. Dabei handelt es sich um Strukturreformen, die vor allem Menschen, die in der bürokratischen Schicht oberhalb der Produktion arbeiten, dazu zwingen, das Feld zu verlassen. Nach Angaben des deutschen Korrespondenten handelt es sich dabei um Tausende Mitarbeiter pro Unternehmen.
Bedenken für das Parlament
Dass für die Wirtschaft alle Signale auf Rot stehen, zeigen auch die Institute, die sich mit den Konjunkturprognosen für das kommende Jahr befassen. Sie stecken in großen Schwierigkeiten, das weiß Marseille. „Eine Umfrage unter 9.000 deutschen Wirtschaftsführern ergibt ein Rekordniveau. Dies ist auf die Konjunkturabschwächung, die Rezession, die schlechten Aussichten und die Unsicherheit zurückzuführen“, erklärt der Deutschlandkorrespondent.
Auch der Deutsche Bundestag selbst hat mit einem Haushaltsdefizit von mehreren Milliarden Euro zu kämpfen. Laut Marseille ging die Regierung von Olaf Scholz eigentlich davon aus, dass die Woche vor den Weihnachtsferien ruhig werden würde, da nun eine Haushaltsvereinbarung vorliegt, die beiden Kammern im Januar vorgelegt werden soll. Aber nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein. Deutsche Landwirte protestieren seit zwei Tagen im Bundestag, weil sie mit der Abschaffung der Agrarsubventionen nicht einverstanden sind.
Viel Unsicherheit
Marseille stellt daher fest, dass die Unruhen anhalten. „Deutschland rast auf Weihnachten zu, und das gibt niemandem ein Gefühl der Befriedigung.“ Wir müssen also bis nach Weihnachten warten, denn erst nächstes Jahr wird der Bundestag über die Haushaltsvereinbarung abstimmen. Marseille hofft, dass diese Abstimmung reibungslos verlaufen wird, sagt jedoch, dass um das Abkommen herum eine „Krisenatmosphäre“ herrsche. „Es herrscht große Unsicherheit, und das hat den Deal für 2024 nicht zum Scheitern gebracht.“
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