Die Bundesregierung will Gazprom Germania, der ehemaligen Deutschlandsparte des russischen Gaskonzerns Gazprom, Milliarden zuführen. Berlin will eine Insolvenz des Unternehmens verhindern, da dies zu Gasversorgungsproblemen im Land führen könnte.
Gazprom Germania gehört nicht mehr zu Gazprom, der russischen Aktiengesellschaft, die sich am 1. April von ihrer deutschen Tochtergesellschaft getrennt hat. Wenige Tage später wurde das deutsche Unternehmen von Berlin unter staatliche Kontrolle gestellt. Die Bundesregierung hat von einem notwendigen Schritt zur Aufrechterhaltung der deutschen Gasversorgung gesprochen.
Die Entscheidung über die Rettungsaktion fällt kurz nachdem die russische Gazprom beschlossen hat, die Menge an Erdgas zu reduzieren, die durch die Pipeline Nord Stream 1 in die Ostsee fließt. Diese Gaspipeline ist die wichtigste Gaspipeline zwischen Russland und Deutschland.
„Mit diesem Ansatz behält die Regierung ihren Einfluss auf diesen Teil der kritischen Energieinfrastruktur und vermeidet eine Bedrohung der Energiesicherheit“, sagte die Regierung in einer Erklärung.
Gazprom Germania droht russischen Sanktionen
Um wie viel Geld es geht, hat die Regierung nicht verraten, aber Insider sagen, dass die Rettungsaktion zwischen 9 und 10 Milliarden Euro kosten würde. Dieser Betrag wird über die öffentliche Förderbank KfW bereitgestellt.
Russland hat Mitte Mai Sanktionen gegen Gazprom Germania und fast alle Tochtergesellschaften verhängt. Dadurch sei das Unternehmen laut Bundesregierung „finanziell aus dem Gleichgewicht geraten“.
Auch Gazprom Germania hat einen neuen Namen: Securing Energy for Europe. Damit will Deutschland deutlich machen, dass das Ziel der Maßnahmen die Sicherung der Energieversorgung im Land und in Europa ist.
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