Deutschland befürchtet Waldbrände in Südeuropa, auch die Niederlande sind gefährdet

Feuerwehrleute, die Waldbrände unter Lebensgefahr bekämpfen, sind nicht nur in Südeuropa anzutreffen. Auch in Deutschland mussten Feuerwehrleute in dieser Woche mehrfach ausrücken, um einen Waldbrand unter Kontrolle zu bringen. Bisher waren diese Brände weniger apokalyptisch als in Spanien, Portugal und Frankreich. Doch jetzt, wo die Temperaturen auch in Deutschland Richtung 40 Grad steigen, befürchtet Deutschland, dass die südeuropäischen Szenen auch nördlich der Alpen auftreten könnten. Deutschland richtet in dieser Woche in mehreren Bundesländern die höchste Alarmstufe ein.

Laut Forschern des Instituts für Technologie in Karlsruhe ist Deutschland seit langem ein „Land der Waldbrände“. In den kommenden Jahren werden Waldbrände aufgrund steigender Temperaturen häufiger werden, sagen sie. Vielerorts in Deutschland wird es in diesem Jahr durchschnittlich 1 Grad wärmer als in den drei Jahrzehnten zuvor, und dieses Grad hat große Folgen. Obwohl insbesondere im südwestlichen Bundesland Baden-Württemberg ein erhöhtes Risiko besteht, sind auch die nördlichen Bundesländer nicht frei von Risiken.

Die Vorfälle folgen aufeinander

Mitte Juni kam der erste große Ruf nach deutschen Rettern. Bewohner von rund 20 Dörfern südwestlich von Berlin mussten evakuiert werden, als ein Waldbrand auf einer Fläche von 110 Hektar wütete. In diesem Monat folgten die Vorfälle in rasender Geschwindigkeit aufeinander. Am Montag wurde in Ostsachsen im Nationalpark Sächsische Schweiz, einem Berg- und Waldgebiet, ein Waldbrand unter Kontrolle gebracht. Die steilen Hänge erschwerten das Löschen des Feuers und zwei Feuerwehrleute wurden bei dem Kampf verletzt. In der Nähe von Essen in Nordrhein-Westfalen ist am Dienstagmorgen ein Waldbrand gelöscht worden. Auch in Teilen dieses Bundesstaates, der an die niederländischen Provinzen Limburg, Gelderland und Overijssel grenzt, gilt ab dieser Woche die höchste Alarmstufe.

In einem Bericht von Copernicus, dem EU-Programm, das Wettervorhersagen mit Satellitenbildern abbildet, werden Teile von Nordbrabant, Zeeland und Südholland auch als Gebiete mit „sehr hohem Risiko“ für Waldbrände eingestuft. Laut Jelmer Dam, nationaler Koordinator für Waldbrandbekämpfung am Institut für physische Sicherheit, werden Waldbrände in den Niederlanden nicht häufiger auftreten, sondern intensiver und außer Kontrolle geraten.

Mehr Kraftstoff bei trockenem Wetter

In einem Bericht der National Fire Brigade sagt Dam: „Wir stellen fest, dass das Wetter in den Niederlanden oft extrem ist. Perioden extremer Dürre wechseln sich mit extremen Niederschlägen ab. In nassen Perioden entwickelt sich die Vegetation enorm und das bedeutet mehr „Treibstoff“ in trockenen Perioden. Dürreperioden machen diese Vegetation sehr anfällig für Waldbrände. Wir werden uns daran gewöhnen müssen, dass Feuer wie Überschwemmungen Teil unseres Lebens sind.

In Südeuropa geht derweil das Elend weiter. Am Dienstag wurde bekannt, dass Waldbrände in Spanien seit Anfang Juni 1,3 Millionen Tonnen Kohlenstoff in die Luft freigesetzt haben: ein düsterer Rekord. Als die Nachricht bekannt wurde, wüteten in Spanien immer noch mindestens 30 Waldbrände.

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Helfried Beck

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