Deutscher Preis für Ultrahochgeschwindigkeits-Laserauftragschweißen mit niederländischem Touch

Ein Forschungsteam des Fraunhofer ILT und der RWTH Aachen hat den Joseph-von-Fraunhofer-Preis für das Ultrahochgeschwindigkeits-Laserauftragsverfahren erhalten. An der Feier nahmen die niederländischen Unternehmen Hornet Laser Cladding und IHC Vremac Cylindre teil. Denn Hornet hat die Maschine gebaut und IHC fungierte als Testkunde. Sie waren auch bei der Preisverleihung in Dresden anwesend.

Die Ultrahochgeschwindigkeits-Laserbeschichtung ist eine Technologie zum schnellen, kostengünstigen und umweltfreundlichen Aufbringen von verschleißfesten und korrosionsbeständigen Beschichtungen auf zylindrische Metallteile. „Zum ersten Mal können wir mit EHLA (Extreme High Speed ​​​​Laser Surface Treatment) dünne Schichten von bis zu einem Zehntel Millimeter großflächig in kurzer Zeit auftragen; ressourcenschonend und bezahlbar“, sagt Andreas Gasser, Gruppenleiter bei Fraunhofer ILT.

Alternative für Chrome VI
EHLA ist eine vollwertige Alternative zur Verwendung von Chrom VI als Beschichtung, einem Material, das seit September 2017 nur nach Zulassung (REACH-Gesetzgebung) verwendet werden darf. Da EHLA keine Chemikalien benötigt, ist das Verfahren umweltfreundlich. Die resultierende Beschichtung ist staubdicht und kann sich im Gegensatz zu Hartchrom nicht vom Untergrund lösen. Die Schichten werden dichter und das Teil ist dauerhaft vor Korrosion und Verschleiß geschützt. Auch gegenüber dem thermischen Spritzen bietet die neue Technologie Vorteile. Beim thermischen Spritzen wird tatsächlich nur die Hälfte des Materials verbraucht. Es wird auch mehr Gas benötigt. Zudem ist die Haftung der Beschichtung geringer. Bei dem neuen Verfahren schmilzt der Laser die oberste Schicht des Substrats auf und das Füllmaterial wird in den Laserstrahl eingebracht. Dort schmilzt es. Diese Tröpfchen fallen in das Schmelzbad des Substrats und bilden eine homogene Schicht. Der Prozess ist 100 bis 250 Mal schneller als herkömmliches Laserauftragschweißen. Dadurch ist es auch möglich, Materialien zu verarbeiten, die empfindlich auf übermäßigen Wärmeeintrag reagieren. EHLA behebt die Mängel des herkömmlichen Laserauftragschweißens großer Bauteile.

Hornet Laser Cladding wird in enger Zusammenarbeit mit ACunity aus Aachen, vom Fraunhofer ILT, bald die erste EHLA-Installation in China liefern. Diese werden im Advanced Manufacturing Technology Center der Chinese Academy of Machinery Science and Technology, CAMTC, in Peking für die industrielle Anwendungsforschung genutzt. Das Fraunhofer ILT stellt das EHLA-Verfahren auf der Laser World of Photonics vom 26. bis 29. Juni in München vor.

Helfried Beck

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