Ein deutscher Autofahrer erlebte den Schock seines Lebens, als er 104.000 Euro für ein Ersatzteil für seinen Hyundai-SUV bezahlen musste. Das ist mehr als das Doppelte des Neupreises seines Autos.
Als der deutsche Hyundai-Besitzer Till Westberg seinen SUV nach sieben Jahren und 84.000 störungsfreien Meilen plötzlich nicht mehr benutzte, ließ er ihn zum Händler abschleppen. Dort wurde ihm ein Kostenvoranschlag für die Reparatur vorgelegt. Diese Schätzung ergab einen Betrag von sage und schreibe 103.764,17 Euro für eine neue Brennstoffzelle, womit sein Auto auf einen Schlag zum Totalschaden erklärt werden kann.
Westberg, ein IT-Profi, besitzt daher kein gewöhnliches Auto, sondern einen Hyundai ix35 FCEV. Es ist eines der ersten wasserstoffbetriebenen Serienautos und der wichtigste Teil dieser Autos ist die Brennstoffzelle. Dabei wird Wasserstoff aus einem Bordtank mit Sauerstoff aus der Luft kombiniert. Die Zelle erzeugt Strom, der dann einen Elektromotor antreibt.
Reines Wasser als Emission
Viele sehen den Brennstoffzellenantrieb als Technologie der Zukunft, da er keine extrem schweren Batterien benötigt. Und statt Abgasen bleibt nur reines Wasser. Der Nachteil besteht darin, dass relativ viel Energie verloren geht. Nicht nur bei der Herstellung von Wasserstoff – wofür Strom benötigt wird – sondern auch bei der Umwandlung von Wasserstoff in Strom im Auto.
Letzteres findet also in der Brennstoffzelle statt. Westberg war von Anfang an von seinem Auto begeistert: „Der Hyundai beschleunigte schnell, fuhr nahezu lautlos und legte 450-500 Kilometer zurück.“ „Super alltagstauglich“, sagte er dem Deutsche Zeitung Bild. Er hat das Auto 2015 gekauft, weil er glaubt, dass es bessere Lösungen als den Verbrennungsmotor gibt. Zunächst fuhr er sogar 114 Kilometer, um an einer der wenigen Wasserstofftankstellen aufzutanken.
Pionier der Brennstoffzellentechnologie
Westberg glaubt, dass Hyundai das Auto zurücknehmen sollte, da es seiner Meinung nach noch nicht serienreif sei, obwohl die fünfjährige Werksgarantie längst abgelaufen sei. Ein Hyundai-Sprecher sagte gegenüber Bild: „Die Reparatur ist so teuer, weil es sich um ein seltenes Modell handelt.“ Der ix35 war ein Pionier der Brennstoffzellentechnologie. Das Modell wurde von 2013 bis 2018 produziert. Insgesamt wurden rund 1.000 Einheiten verkauft.
Werbefehler bei der iX35 Brennstoffzelle
Hyundai hat einen Fehler gemacht, als er diesen Hyundai mit einer Anzeige vorstellte, in der ein trauriger Mann versucht, sich umzubringen. Die englische Niederlassung von Hyundai strahlte die Werbung im Fernsehen aus. Die Anzeige zeigt einen Mann, der sich in seinem Auto einschließt, nachdem er ein Rohr vom Auspuff zum Fenster verlegt hat, um an den Abgasen zu ersticken. Der Witz war also, dass er in einem Hyundai iX35 Fuel Cell sitzt, der nur Wasserdampf ausstößt. Hyundai entschuldigte sich und die Anzeige verschwand schnell vom Bildschirm.
Preis pro Kilo
Hyundai hat immer noch ein Wasserstoffauto zum Verkauf. Dabei handelt es sich um den Nexo, der rund 70.000 Euro kostet. Und der Mirai ist bei Toyota im Angebot. Dieses Modell ist ungefähr so teuer wie der Hyundai Nexo. Darüber hinaus bietet kein Hersteller diese Autos zum Verkauf an. Derzeit gibt es in den Niederlanden 19 Wasserstofftankstellen, doch diese Zahl wächst rasant. Wasserstoff wird nicht im Liter, sondern im Kilo verkauft. Ein Kilo kostet etwa 15 Euro und mit einem Kilo kommen solche Autos rund 100 Kilometer weit.
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