Die Situation ist besorgniserregend. Die PFAS-Konzentration im Rhein ist derzeit drei- bis viermal höher als die vom RIVM als sicher für Trinkwasser eingestufte Konzentration. Der Grund dafür sind unkontrollierte industrielle Einleitungen in Deutschland, wo Unternehmen Chemikalien nach Belieben entsorgen können, ohne dass es zu größeren Folgen kommt. „Wir haben uns in Europa eigentlich darauf geeinigt, dass man nur mit einer Genehmigung entsorgen darf, und die muss Grenzwerte beinhalten. Diese müssen überwacht werden“, sagt Stroomberg.
Chemikalien für immer
PFAS, die Sammelbezeichnung für Per- und Polyfluoralkylstoffe, sind chemische Verbindungen, die in der Umwelt nur schwer abgebaut werden können. „Forever Chemicals“ werden mit schwerwiegenden Gesundheitsrisiken in Verbindung gebracht, darunter Krebs, erhöhter Cholesterinspiegel und Fruchtbarkeitsprobleme. Kurz gesagt, nicht wirklich die Stoffe, die Sie in Ihrem Glas Leitungswasser finden möchten.
Mangelnde Aufsicht
Obwohl Europa klare Vereinbarungen zum Ausstoß schädlicher Stoffe getroffen hat – der Verursacher zahlt und die Verschmutzung an der Quelle bekämpft werden muss – hat sich die Praxis als schwierig erwiesen. In Deutschland werden die Grenzwerte für PFAS-Freisetzungen nicht ordnungsgemäß überwacht. Genehmigungsanbieter werfen der Regierung vor, dass sie es versäumt habe, die erforderlichen Grenzwerte festzulegen und durchzusetzen. Aus diesem Grund hat RIWA Rhein einen pikanten Brief an den deutschen Umweltminister geschrieben, in der Hoffnung, dass endlich gehandelt wird.
Es ist Zeit zu handeln
Stroomberg hofft, dass dieser Brief den deutschen PFAS-Emissionen ein Ende setzen kann. „Die Bundesregierung ist schon lange dabei. Es ist auch im vor 25 Jahren unterzeichneten Rheinvertrag verankert. „Die Vereinbarungen sind bereits abgeschlossen, jetzt kommt es auf eine gute Umsetzung an“, schließt er.
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