Deutsche und niederländische Agritech-Innovationen für eine zukunftsfähige Landwirtschaft erforderlich

Die deutsche und niederländische Agritech-Branche suchen gemeinsam nach technologischen Antworten auf globale Herausforderungen.

Niederländische Agrartechnik-Delegation zu Besuch in Deutschland. Foto: Deutschlandnachrichten

Bei einem Besuch einer niederländischen Delegation von Agrartechnologieunternehmen und Wissensinstitutionen aus Brabant, Limburg und dem Osten der Niederlande in der Region Osnabrück wurde deutlich, wie vielfältig die Möglichkeiten der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit sind.

Die europäische Landwirtschaft steht vor großen Herausforderungen, für die der Klimawandel und der Arbeitskräftemangel nur einige bekannte Beispiele sind. Es ist klar, dass viele technische Innovationen notwendig sind, um diese Probleme zu vermeiden. Allein aus diesem Grund gibt es Grund genug für Experten aus der deutschen und niederländischen Agritech-Branche, sich gegenseitig zu besuchen.

Nach vorangegangenen inspirierenden Besuchen deutscher Agritech-Spezialisten in den Niederlanden reist nun eine Delegation niederländischer Unternehmer in die Region Osnabrück, um sich einen guten Überblick über das Geschehen in dieser Region zu verschaffen. Und das ist beeindruckend und viel, sagt Hans Brouwers aus Oost NL, der die Reise zusammen mit Mark Koppers von BOM Brabant und Rob Pijpers von LIOF organisiert. „Agrotech Valley und die niederländischen Teilnehmer sehen viele Möglichkeiten, weiter zusammenzuarbeiten, um Wissen auszutauschen, sich gegenseitig zu inspirieren, aber auch durch Projektzusammenarbeit und individuelle Kontakte.“

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Mark Koppers (BOM Brabant), Rob Pijpers (LIOF Limburg) und Hans Brouwers (Oost NL). Foto: Deutschlandnachrichten

Deutsche und niederländische Agrartechnologie erforschen gemeinsam nachhaltige landwirtschaftliche Werkzeuge

Die Niederländer werden von einem dreitägigen Besuch des Agrotech Valley Forums profitieren, das die wichtigsten Akteure der Region zusammenbringt, um den digitalen und nachhaltigen Wandel der Landwirtschaft voranzutreiben.

Präsident Dr. Henning Müller von Agrotech Valley Forum hält es für sehr wichtig, nach Möglichkeiten für eine bessere Zusammenarbeit der deutschen und niederländischen Agrartechnologiebranche zu suchen. „Globale Veränderungen wie Klimawandel, Ressourcenknappheit und alternde Bevölkerungen wirken sich zunehmend auf die Landwirtschaft und die Lebensmittelindustrie aus. »

Laut Müller ist die Agritech-Branche als Technologieanbieter sehr gefragt, um die Landwirtschaft mit den Werkzeugen der Zukunft auszustatten. „Dank der Technologie können Landwirte wirtschaftlicher und damit nachhaltiger arbeiten. Wir müssen die gesamte landwirtschaftliche Wertschöpfungskette neu organisieren, um nachhaltiger zu werden. Dafür braucht es neue Erlösmodelle, die die Möglichkeiten der Digitalisierung nutzen.

Die globalen Herausforderungen für die Landwirtschaft seien so groß, dass Deutschland und die Niederlande zusammenarbeiten müssen, glaubt Müller. „Wir müssen in vielen Bereichen international zusammenarbeiten. Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit innovativen niederländischen Partnern bietet uns enorme Chancen.“

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Präsident Dr. Henning Müller von Agrotech Valley Forum hält es für sehr wichtig, nach Möglichkeiten für eine bessere Zusammenarbeit der deutschen und niederländischen Agrartechnologiebranche zu suchen.

Die Reise der Delegation zeige, wie vielfältig die Möglichkeiten für eine stärkere Zusammenarbeit seien, glaubt Müller. „Feldrobotik, KI-Anwendungen, vernetzte Maschinen und Datenaustausch sind nur einige Beispiele. Der geplante Austausch zwischen Landwirten wird sicherlich zu neuen Entwicklungsprojekten führen.“

Allein der Besuch in den Niederlanden war für das Agrotech Valley Forum sinnvoll, da die meisten Unternehmer in Deutschland noch nicht so bekannt sind. „Es ist sehr wichtig, sich selbst zu kennen. Der hohe Entwicklungsstand überzeugt und begeistert. Die teilnehmenden Unternehmen waren sehr beeindruckt und freuten sich auf die Fortsetzung der Zusammenarbeit.

Die Landwirtschaft sieht die Notwendigkeit der Digitalisierung

Die Gruppe wird empfangen von Hof Langsenkamp, ​​​​​​wo Agrotech Valley ein Experimentierfeld mit der Hochschule Osnabrück ist muss Feldroboter in der Praxis testen. Während Regisseur Robert Everwand das Gebiet vorstellt, fliegen Rauchschwalben ein und aus.

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Direktor Robert Everwand von Agrotech Valley stellt die Region vor.

Für Landwirt Freddy Langsenkamp ist Digitalisierung eine Selbstverständlichkeit. „Als Landwirt hatte ich vielleicht vierzig bis fünfzig Mal die Gelegenheit, etwas Neues auszuprobieren, aber jedes Mal musste man abwarten, was das Ergebnis ist.“ Die Digitalisierung eröffnet ihm viel mehr Möglichkeiten. „Mit den richtigen Daten und der richtigen Technologie kann ich meine Arbeit optimieren. »

Auch er spürt den gesellschaftlichen Druck hin zur Digitalisierung. „Ein Feldroboter ist noch nicht erschwinglich. Sollte sich der Arbeitskräftemangel jedoch verschärfen und die Vorschriften strenger werden, könnte sich die Situation innerhalb weniger Jahre ändern. Deshalb müssen wir jetzt gemeinsam an Innovationen arbeiten.

Deutsche und niederländische Innovationen für eine zukunftsfähige Landwirtschaft nötig

Am nächsten Tag verspätete sich der Lehrer Dr. Stefan Stiene an der Hochschule Osnabrück und sein Agro-Technikum Sehen Sie, sein neuer Entwicklungsraum für Feldroboter. „Für eine zukunftsfähige Landwirtschaft sind deutsche und niederländische Innovationen notwendig. »

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Dr. Stefan Stiene von der Hochschule Osnabrück stellt sein Agro-Technikum vor.

Diese Zusammenarbeit wird im wissenschaftlichen Bereich bereits angestrebt. Beispielsweise beteiligen sich die Hochschule Osnabrück und die Universität Wageningen an einem gemeinsamen Antrag für ein europäisches Projekt, das die Lücke zwischen Forschung und Produkt schließen soll. „Wir arbeiten seit Jahren eng mit Wageningen in den Bereichen KI, Feldroboter, Indoor-Roboter und Pflanzenwissen zusammen. Wir möchten dies auf die Unternehmensebene ausweiten.

Agritech-Startups sind die Basis des Mittelstands 2.0

Ehemalige Panzerkaserne der britischen Armee beherbergt heute Startup-Beschleuniger Samenhaus für Startups im Bereich Landwirtschaft, Ernährung und Digitalisierung. Mittlerweile haben sich 47 Startups dem Ökosystem angeschlossen, zu dem auch viele Agrotech Valley-Partner gehören.

Projektleiter Tim Siebert sieht bei den Startups in der Region die Entstehung eines Mittelstands 2.0. „Wir teilen viele Werte, die auch Familienunternehmen hier tragen. Um Innovationen zu beschleunigen, wollen wir Brücken zu den Niederlanden bauen. Wir blicken mit gesundem Neid auf das, was Sie in Wageningen haben. Ich denke, wir können uns gut ergänzen.

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Der Startup-Accelerator Seedhouse lockt Food- und Beverage-Startups aus ganz Deutschland an.

Eines der Mitglieder von Agrotech Valley ist Hidden Champion Amazonas, ein 1883 gegründetes Familienunternehmen, das weltweit zunehmend digitale und intelligente Landmaschinen vertreibt. „Wir melden 50 Patente pro Jahr an und fertigen alle Teile im eigenen Haus. » Das Familienunternehmen verfügt über eine eigene F&E-Abteilung, arbeitet aber auch mit jungen Unternehmen für Innovationen zusammen, wie zum Beispiel dem niederländischen Feldroboter von AgXeed.

Die niederländische Delegation stellt sich vor

Die niederländischen Teilnehmer präsentieren ihre Innovation auf Gut Arenshorst, wo sich das Agrotech Valley Forum befindet. Renee Roeleveld von Datacadabra beginnt mit ihrem Beispielprojekt, dem Mowhawk, einem intelligenten Mäharm, der Unkraut erkennt und Unkrautdaten sammelt. „Wir suchen Hardware-Partner, um gemeinsam Maschinen intelligenter zu machen. »

Van Paul van Zoggel Feldlabor für Präzisionslandwirtschaft Precision-Farming-Pionier Jacob van den Borne sucht 100 Testlandwirte in Deutschland, um Precision Farming der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. „Wir arbeiten bereits viel mit deutschen Maschinen, wollen aber auch Innovationen mit deutschen Landwirten austauschen, um Innovationen zu beschleunigen.“

Auch CTO Peter Brier von Sauer Suche Testlandwirte in Deutschland. Sein Feldroboter reduziert den Einsatz von Herbiziden durch mechanische Unkrautbekämpfung. „Wir sehen großes Potenzial und möchten neue Anwendungen erkunden. »

Van Geert Hermans Pixel-Farming hofft, dass Robot One bald ein deutsches Feld überqueren wird. „Die Bedingungen in Deutschland sind anders, da müssen wir lernen, wie der Roboter darauf reagiert.“ Dies gilt auch für verschiedene Kulturmischungsexperimente. „Was funktioniert in Deutschland am besten? » Er hofft auch, dass Maschinenbauer in der Region neue Werkzeuge für die zehn Arme des Roboters entwickeln können. „Wir würden gerne einen Hub in Osnabrück eröffnen.“

AgriVeille von Dr. Ali Akbar kombiniert Bilder von Satelliten, Drohnen und Sensoren, um Felder zu überwachen. „Dürre stellt auch in Deutschland eine große Herausforderung für die kommenden Jahre dar. Wir möchten Wissen aus dem Nahen Osten und Südeuropa hier in Nordeuropa anwenden.

Maschinenbauer Farmax Metaaltechniek ist auch besorgt über die Dürre, sagt Direktor Alfons Sleiderink. „Im Bereich Gemüseanbau haben niederländische Erzeuger herausgefunden, dass das Graben besser für den Ertrag ist als das Pflügen. Der Ackerbau hat in den letzten Jahren die Oberhand gewonnen.“ Das 1922 gegründete Unternehmen ließ diese Frage von der Hochschule Osnabrück untersuchen, da diese Technologie in Deutschland nicht so verbreitet ist. „Das bringt 10 % mehr Ertrag, weil wir den Boden besser durchmischen, anstatt ihn umzudrehen. »

Biene Avular – mobile Robotik Sie sehen, dass viele Roboter-Startups versuchen, das Rad mit den Grundfunktionen des Roboters neu zu erfinden, erklärt Loek Jongen. „Um die Entwicklungen in der Robotik zu beschleunigen, haben wir modulare Hardware und Software entwickelt, damit sich Startups stärker auf ihre Anwendungen konzentrieren können.“

Markus Berns Transporter BASF Nunhems Gemüsesamen sucht Kooperationen im Bereich Datenerfassung in der Region Osnabrück. „Wir wählen das Saatgut aus und stehen am Anfang einer sehr komplexen Kette, in der jeder Partner in der Kette seine eigenen Anforderungen hat. » Berns leitet die Digitalisierung des Limburger Unternehmens. „Es ist ein komplizierter Prozess, wir können ihn nicht alleine schaffen. Deshalb suchen wir Studierende, Startups und Unternehmen, die mitmachen können.

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Nach den Pitches auf Gut Arenshorst untersucht die Gruppe die Fortschritte auf einem Experimentiergelände.

Die Vorträge der niederländischen Delegation auf Gut Arenshorst werden auch von den Mitgliedern des Innovationsclusters Agrotech Valley mit großem Interesse verfolgt. Die Menschen scheinen von den innovativen Lösungen der niederländischen Teilnehmer beeindruckt zu sein.

Gegenbesuch in den Niederlanden

Nach einem Vortrag des Landmaschinenherstellers Claas und einem Mittagessen auf dem Hof ​​Fleming zeigt die abschließende Auswertung, dass alle deutschen und niederländischen Teilnehmer daran interessiert sind, diese inspirierende Einführung mit dem Ziel fortzusetzen, konkrete Kooperationsprojekte zu realisieren und Geschäftsbeziehungen aufzubauen.

Es wurde außerdem vereinbart, dass Agrotech Valley bald mit einer Delegation von Agritech-Unternehmen und Wissensinstitutionen aus ihrem Netzwerk in die Niederlande reisen wird.


Artikel von: GO4EXPORT
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Helfried Beck

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