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25. Januar 2024 | Jedes Mitglied der Hochschulgemeinschaft müsse sich zu den Grundwerten des Grundgesetzes bekennen, sagt die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) angesichts der großen deutschen Proteste gegen die AfD. Es gibt Befürchtungen, dass die Popularität der Partei Deutschland für ausländische Talente weniger attraktiv machen wird.
In vielen deutschen Städten gingen am vergangenen Wochenende Menschen massenhaft auf die Straße, um ihren Widerstand gegen die extreme Rechte in der deutschen Politik und Gesellschaft zum Ausdruck zu bringen. Anlass für die Protestwelle ist die Nachricht, dass hochrangige Parteimitglieder bei einem geheimen Treffen Pläne zur Abschiebung von Millionen Deutschen mit Migrationshintergrund besprochen haben.
Freie Demokratie und Rechtsstaatlichkeit sind die unerschütterlichen Säulen Deutschlands
Das Präsidium der Hochschulrektorenkonferenz (UNL) hat eine Erklärung herausgegeben, in der es seine Besorgnis über die zunehmenden antidemokratischen Tendenzen in Deutschland zum Ausdruck bringt. Das Präsidium betont, dass freie Demokratie und Rechtsstaatlichkeit die unerschütterlichen Säulen Deutschlands seien. Diese Werte gelten auch als wesentlich für eine wettbewerbsfähige und internationale deutsche Hochschulbildung.
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Die Erklärung unterstreicht die Bedeutung des durch das Grundgesetz garantierten Rechtsschutzes der Wissenschaftsfreiheit und sieht darin die Grundlage für den Erfolg der deutschen Wissenschaft. „Wissenschaftler sollten die Freiheit haben, Forschungsthemen zu wählen und zu untersuchen, ohne dass diese für politische Zwecke genutzt werden. Diese Freiheit ist entscheidend, um das volle Potenzial der Wissenschaft für Wirtschaft und Gesellschaft auszuschöpfen.
Pfeiler der Wissenschaft in Deutschland
Darüber hinaus weist die Erklärung auf den verfassungsrechtlichen Schutz vor jeder Form von Diskriminierung hin. Dieser Schutz gilt auch in Deutschland als eine Säule der Wissenschaft.
Mit dem Angriff auf Landsleute mit Migrationshintergrund mache die AfD auf die Bedeutung der Vielfalt an Perspektiven und internationalen Zusammenhängen aufmerksam, so die HRK. Die Rektoren sind stolz auf die internationale Gemeinschaft an den deutschen Universitäten und betonen ihre Unterstützung für Studierende und Wissenschaftler aus der ganzen Welt mit unterschiedlichem Hintergrund.
Normalisiert die Feindseligkeit gegenüber der Wissenschaft
Abschließend warnt die Erklärung vor dem wachsenden Trend in der Öffentlichkeit und Politik, Inhalt und Ton des sozialen Dialogs zu ändern. „Dieser Trend normalisiert Wissenschaftsfeindlichkeit, schränkt die wissenschaftliche Freiheit ein, fördert Rassismus und Intoleranz und schafft auf Ausgrenzung basierende Feindbilder.“ „Dadurch werden der gesellschaftliche Zusammenhalt und das Vertrauen in die freiheitliche Demokratie untergraben“, heißt es in der Pressemitteilung. Das HRK-Präsidium wendet sich klar gegen diese Entwicklung und fordert alle dazu auf, sich den im Grundgesetz verankerten Werten zu verpflichten.
In Deutschland gibt es Befürchtungen, dass das Land aufgrund einer immer beliebter werdenden AfD für ausländische Talente weniger attraktiv wird. Auch die Bremer Wissenseinrichtungen reagierten schockiert und betonten, dass Menschen mit Migrationshintergrund in der deutschen Hochschulbildung dringend gebraucht würden. Darüber hinaus besteht die Befürchtung, dass die bevorstehenden Landtagswahlen in Deutschland zur Ernennung eines Landesbildungs- oder Wissenschaftsministers durch die AfD führen könnten, was eine ernsthafte Bedrohung für die Wissenschaftsfreiheit in Deutschland darstellen würde.
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