Deutsche Molkereien unter finanziellem Druck

Deutsche Molkereien stehen einerseits aufgrund der höheren Milchpreise, die sie an die Milchbauern zahlen, und andererseits aufgrund der hohen Kosten, die ihnen für den Betrieb der Fabriken entstehen, unter starkem finanziellem Druck. Das teilt der Milchindustrie-Verband (MIV) mit, der für den kommenden Sommer deutliche Preissteigerungen bei Milchprodukten für die Verbraucher erwartet.

90 deutsche Molkereiunternehmen sind dem MIV angeschlossen. Nach Angaben des Deutschen Molkereiverbandes drückt nicht nur die Rohstoffzunahme auf die Preise, sondern auch das reduzierte Milchangebot. In vielen Gebieten mit hoher Produktion ging das Angebot im Vergleich zum Vorjahr zurück. Gleichzeitig sind die Milchproduktionskosten dramatisch gestiegen. Der MIV weist darauf hin, dass der Wert des Rohstoffs Milch in Kiel erstmals auf über 0,60 Euro pro Kilo Rohmilch gestiegen ist.

Deutsche Supermärkte haben bereits im April eine Preiserhöhung für Milchprodukte durchgesetzt. Der MIV erwartet in diesem Sommer eine noch größere Preiserhöhungsrunde. Diese höheren Preise sind notwendig, um die gestiegenen Kosten unter anderem für Tierfutter, Energie und Düngemittel für die Milchviehhalter auszugleichen.

Gasverfügbarkeit

Entwicklungen im Energiebereich sind für Milchverarbeiter von besonderer Bedeutung. „Das ist nicht nur eine Frage des Preises, sondern auch der Verfügbarkeit“, sagt Peter Stahl, Präsident von MIV. „Das Schließen des Gashahns wird katastrophale Folgen für die gesamte Milchkette haben.“ Er glaubt, dass der Milchsektor im Falle einer Gasknappheit große Probleme bekommen wird. „Wir hoffen, dass wir als Milchindustrie in diesem Fall Vorrang erhalten“, sagte Stahl.

In Deutschland hat die Molkerei- und Molkereibranche Schwierigkeiten bei der Verfügbarkeit von Tierfutter für die Vlog-Milch, die einen relativ großen Teil der deutschen Milchwirtschaft darstellt. Immer mehr Milchbauern berichten, dass Futtermittel für „Ohne Gentechnik“ nur noch „zu günstigen Preisen“ erhältlich seien und Verträge für das zweite Halbjahr 2022 kaum möglich seien. Früher war die Ukraine ein wichtiger Lieferant dieser Lebensmittel, aber jetzt sitzen die Schiffe zum Beispiel in Odessa fest. Lkw und Bahn konnten diese Lebensmittel bisher nicht in ausreichender Menge nach Deutschland bringen.

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Helfried Beck

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