Um Energieengpässe zu vermeiden, wird Deutschland auch im nächsten Jahr weiterhin Kernenergie produzieren. Die Bundesregierung hat beschlossen, die geplante Stilllegung eigener Kraftwerke zu verschieben.
Zunächst plante die Regierung von Bundeskanzler Olaf Scholz die Abschaltung aller Atomkraftwerke, eine der Daseinsberechtigungen der Koalitionspartei Die Grünen. Energiepreiserhöhungen durch den Konflikt in der Ukraine setzten die Bundesregierung jedoch erheblich unter Druck, die Endphase der Beseitigung hinauszuzögern.
Nach einem Belastungstest des Netzes entschied die Regierung, dass die Kernkraftwerke vorerst weiter in Betrieb bleiben müssen. „Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem Stresstests zeigen, dass der Einsatz von Kernenergie für die Netzsicherheit notwendig sein könnte“, sagte Wirtschaftsminister Robert Habeck.
Lesen Sie auch | Scholz unterzeichnet Energieverträge im Mittleren Osten
Durch den Wegfall Russlands als verlässlichen Energiepartner seien die Deutschen damit beschäftigt, ihre Energieeinkäufe zu diversifizieren, sagt Deutschland-Korrespondent Rob Savelberg. Scholz hat deshalb gestern Verträge zur Lieferung von Flüssiggas mit Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten geschlossen.
Lesen Sie auch | Scholz: „Eine Herausforderung nach der anderen wegen der Energiekrise“
Einer der Gründe, warum die eigenen Kernkraftwerke offen bleiben, sind die Probleme mit denen Frankreichs. Nach der Ankündigung dieser Politik sanken die Preisprognosen für das nächste Jahr um 2,6 %, nachdem sie zuletzt auf 465 Euro pro Megawattstunde gestiegen waren.
Lesen Sie auch | Das Offenhalten von Atomkraftwerken führt zu Spannungen in Deutschland
„Twitter-Praktizierender. Bier-Evangelist. Freiberuflicher Gamer. Introvertiert. Bacon-Liebhaber. Webaholic.“