Der Mangel an Arbeitskräften sei eine Wachstumsbremse, erklärte Hubertus Heil, der deutsche Minister für Soziales und Arbeit, in der Financial Times. Unternehmen benötigen dringend Personal, und eine alternde Bevölkerung verschärft den Mangel noch.
Seine Worte hätten genauso gut vom niederländischen Minister kommen können, denn zu Hause ist die Lage genauso ernst. Dies gilt jedoch nicht für die Lösung. Dem Mangel will Heil mit „der modernsten Einwanderungspolitik Europas“ entgegenwirken. Er kommt a Zufallskarte, wo Migranten von außerhalb der EU den Überblick über ihre Punkte behalten können. Punkte erhalten Sie beispielsweise für Deutschkenntnisse, Diplome und Berufserfahrung. Wer sechs oder mehr Punkte auf der Glückskarte erreicht, kann ein Jahr lang versuchen, einen Job zu finden. Wer scheitert, muss zurückkommen.
Es sieht gut aus? Niederländische Politiker glauben nicht. In seinem Brief an das Parlament zur Bekämpfung des Arbeitskräftemangels bezeichnet das Kabinett die Arbeitsmigration als „letzten Schritt“, der erst dann zum Tragen kommt, wenn alle anderen Maßnahmen gescheitert sind. Eine rationale und proaktive Migrationspolitik wie in Deutschland ist hier tabu. Darüber zu reden wäre politischer Selbstmord.
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