Diese werden von der Gemeinde gezahlt, in der der Wettbewerb stattfindet, und somit vom Steuerzahler. Eine Situation, die die Deutschen bis vor ein paar Jahren als normal betrachteten, denn wenn Fußball irgendwo als „Menschenrecht“ gilt, dann bei unseren östlichen Nachbarn.
Doch am Mittwoch entschied der Bremer Richter, dass Fußballvereine künftig zur Zahlung von Kosten gezwungen werden könnten, die mit dem zusätzlichen Einsatz von Polizisten bei „riskanten Spielen“ zwischen Vereinen und rivalisierenden Fans verbunden seien. Sehr zum Skandal um den Deutschen Fußball-Bund (DFB) und den Vereinsverband Deutsche Fußball Liga DFL.
Anlass für den Schritt war die wachsende Unzufriedenheit in ganz Europa über den Reichtum der Fußballvereine. Warum können Vereine, die zig Millionen für einen Spieler ausgeben, nicht ein paar Hunderttausend Euro für die Sicherheit rund um das Stadion bezahlen? Deutsche Profifußballvereine organisieren die Stadionsicherheit selbst, genau wie in den Niederlanden.
Es begann vor fast drei Jahren als lokale Angelegenheit: Das Norddeutsche Derby, bei dem Werder Bremen im April 2015 gegen den Hamburger SV antrat, endete in einem Fest voller Kampf und Zerstörung. Das Bremer Rathaus hat die Rechnung über 425 Tausend Euro an den Fußballverein Werder Bremen geschickt. Er weigerte sich zu zahlen. Die DFL ging im Namen des Vereins gerichtlich vor und gewann zunächst.
Im Berufungsverfahren entschied der Richter zugunsten der Gemeinde und stellte fest, dass Fußballvereine ihren wirtschaftlichen Erfolg weitgehend der von der Polizei geschaffenen Sicherheit verdanken. Die LDF legt erneut Berufung beim Bundesverwaltungsgericht in Leipzig ein.
Der Hintergrund für diese Entscheidung ist die wachsende Unzufriedenheit in ganz Europa mit dem Reichtum der Fußballvereine.
Dieses Urteil entspricht der deutschen öffentlichen Meinung, die sich in den letzten Jahren zunehmend gegen Vereine und den DFB-Fußballverband gewendet hat. Aufgrund der steigenden Preise für Vereinskarten und Paywalls für Live-Übertragungen gerät der Fußball vom Status einer „gesellschaftlichen Banalität in den eines kommerziellen Produkts“, wie die Süddeutsche Zeitung am Mittwoch schrieb.
Ein Beweis für diesen Verdacht ist die jüngste Entscheidung des Fußballverbandes, dass Bundesligaspiele nun auch an Wochentagen ausgetragen werden können. Dies ist bisher nicht geschehen, da es für viele Fans werktags nicht möglich ist, ans andere Ende Deutschlands zu reisen.
Die Fans glauben, dass ihre Rechte zugunsten der Fernsehzuschauer verletzt werden, wodurch Vereine und Bezahlsender viel mehr Geld verdienen können. Aus Protest warfen Anhänger von Eintracht Frankfurt und RB Leipzig während des Spiels am Montagabend Hunderte Tennisbälle auf das Spielfeld.
Befürworter glauben, dass ihre Rechte zugunsten der Fernsehzuschauer verletzt werden.
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