Das deutsche Bundesland Baden-Württemberg betrachtet den Wasserstoffzug nicht mehr als Option, um Diesellokomotiven zu ersetzen. Die Installation von Oberleitungen oder hybriden Batteriezügen ist über einen Zeitraum von 30 Jahren viel wirtschaftlicher.
Das geht aus einer Studie hervor, die unter anderem von einem Verkehrsanalysten durchgeführt wurde TTK und Berater Komobil.
„Das Land hat insgesamt 16 nicht elektrifizierte Strecken auf den Einsatz emissionsfreier Nahverkehrsfahrzeuge prüfen lassen. Batterie-Hybrid-Züge haben sich in den meisten Fällen als die beste Lösung erwiesen“, so das südwestdeutsche Bundesland. Eine Pressemitteilung.
Die Wahl durch die Regionalnetzbetreiber SFBW fallen daher auf herkömmliche elektrische Oberleitungszüge und Hybridbatteriezüge, die von einer Batterie angetrieben werden, die sich auf Streckenabschnitten mit Oberleitung auflädt.
Der Staat wird Wasserstoff-Brennstoffzellen-Züge nicht mehr in Erwägung ziehen. „Im direkten Vergleich konnte sich diese Technologie auf keiner der untersuchten Strecken in Baden-Württemberg durchsetzen – aufgrund der Infrastruktur und der betrieblichen Besonderheiten.“
Ein Wasserstoffzug hat gewisse Vorteile: geringe Auswirkungen bei Einführung und Nutzung und keine Änderungen an der Schieneninfrastruktur. Allerdings überwiegen die Negative: teure Tankstellen, geringer Wirkungsgrad, hoher Energieverbrauch und hohe Kosten, potenziell zu geringe Reichweite, begrenzte Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff; und die Notwendigkeit, Wasserstofftankstellen ständig nachzufüllen.
Die Kosten für einen Wasserstoffzug auf nur einem Teil des Schienennetzes wären viel höher. Bei der Westfrankenbahn würde ein Wasserstoffzug in 30 Jahren 849 Millionen Euro kosten, verglichen mit 506 Millionen Euro für einen Hybridbatteriezug und 588 Millionen Euro für konventionelle Elektrozüge.
Anderswo in Deutschland wird in diesem Jahr die weltweit erste 100-prozentige Wasserstoffbahn eingeweiht. Auf der Strecke Cuxhaven – Buxtehude werden die 15 Diesel-Personenzüge bis Ende dieses Jahres fertiggestellt durch Modelle mit H2-Motor ersetzt von Alstom.
Auf der Hälfte der 79 km langen Strecke wurde bereits eine Wasserstofftankstelle installiert. Die Frage ist jedoch, wie umweltfreundlich Wasserstoff sein wird, da die Elektrolyse aus dem Stromnetz und nicht aus erneuerbaren Energiequellen betrieben wird.
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