Der Rheinwasserstand fällt diese Woche auf ein kritisches Niveau

Aufgrund der extremen Trockenheit wird der Wasserstand des Rheins in dieser Woche voraussichtlich auf ein kritisches Niveau von 30 Zentimetern sinken, dort aber noch einige Tage verharren. Die 30 Zentimeter werden laut aktuellen Daten der Bundesregierung am Montag erreicht. Darunter lohnt es sich für Binnenschiffe nicht mehr zu fahren, da sie dann viel weniger Ladung transportieren können.

Mindestens bis nächsten Donnerstag würde der Rhein nahe an den kritischen 30 Zentimetern bleiben. Derzeit beträgt der Wasserstand etwa 36 Zentimeter.

gewerbliche Schifffahrt

Zuvor war erwartet worden, dass der Wasserstand diese Woche unter kritische Werte sinken würde. Das Wasser wird in der deutschen Stadt Kaub zwischen Koblenz und Mainz gemessen. Dort ist es am Freitag bereits um 40 Zentimeter gefallen. Nach Angaben der Bundesanstalt für Gewässerkunde ist dies ein kritischer Wert für die Berufsschifffahrt. Bis zu einem Wasserstand von etwa 30 bis 35 Zentimetern können Binnenschiffe noch durchfahren.

Der Rhein ist Europas wichtigste Wasserstraße für den Transport von Kraftstoffen und anderen Industriegütern. Aufgrund des Niedrigwassers transportieren Binnenschiffe seit einiger Zeit weniger Fracht.

Das deutsche Unternehmen Contargo, das unter anderem Containertransporte von den Häfen Rotterdam und Antwerpen anbietet, hat bereits einen großen Teil des Rheins eingestellt. In Deutschland hat der Energieversorger Uniper vor möglichen Produktionskürzungen in Kraftwerken gewarnt, da Schiffe weniger Kohle anliefern. Der Stahlhersteller ThyssenKrupp nutzt flachere Schiffe zur Versorgung seines Werks in Duisburg.

Energie Produktion

Wenn die Schifffahrtssituation auf dem Rhein so ernst wird, plant Deutschland, Materialien zu priorisieren, die für die Stromerzeugung auf der Schiene wichtig sind. Das ist in einem Entscheidungsentwurf des deutschen Verkehrs- und Wirtschaftsministeriums nachzulesen, der der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt.

„Ziel ist es, den Betrieb von Kraftwerken, Raffinerien, Stromnetzen und anderer systemrelevanter Infrastruktur sicherzustellen“, heißt es in dem Projekt. Auch der Personenverkehr und der Industrieverkehr können auf der Prioritätenliste nach unten fallen. Die Maßnahmen würden notfalls für sechs Monate gelten.

KOSTENLOS: Der WNL-Newsletter!

*“ gibt Pflichtfelder an

LESEN SIE AUCH: Der Rhein fällt auf ein außergewöhnlich niedriges Niveau: Große Folgen für die Wasserversorgung

Von: Redaktion

Helfried Beck

„Analyst. Totaler Alkoholkenner. Stolzer Internet-Fan. Ärgerlich bescheidener Leser.“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert