Am Dienstagabend probierten sie beim Omloop van Bedum etwas Neues aus, in der Hoffnung, mehr Läufer anzulocken. Mit der internationalen Vertretung lief es gut, aber die niederländischen Fahrer machten nicht das Gleiche, sehr zum Leidwesen des Organisators Bé Huizing.
Groningen, De Wilp, Roden, Lutjegast, Westerlee. Dies sind alles Ortsnamen, die man hinter den Namen auf der Startliste für den 39. Omloop van Bedum erwarten würde. Aber unter all diesen Namen aus den nördlichen Niederlanden wird auch Hannover viermal erwähnt. Gibt es vielleicht ein heimliches Hannover in Groningen oder Drenthe, so wie es Ortschaften wie De Bombay, Dänemark oder Sibirien gibt? NEIN. Sacha Opolka, Lasse David, Tom Köbernik und Aaron Schulze sind deutsch wie ein Schnitzel in Lederhose.
Verlassene Industriegebiete
Es ist kein Zufall, dass das Quartett auf der Startliste steht. Lasse David erklärt, wie sie in Bedum landen. ,,Organisator Bé Huizing kennt unsere Sportdirektorin Gabi Biermann schon seit langem, seit den Tagen des Friedensrennens, einem großen Wettbewerb, der vor dem Sturz von De Muur im Ostblock stattfand. Daher gibt es jedes Jahr eine Delegation von uns. Sehr schön, denn hier herrscht viel Atmosphäre! In Deutschland fahren wir häufig Rennen auf verlassenen Industriegeländen. Können wir das auch wegen der Preise machen? Hoffentlich haha.“
Auch Huizing selbst hat gute Erinnerungen an die Tage des Friedensrennens. Er redet mit großer Begeisterung darüber, doch wenn es um den Omloop van Bedum geht, ist sein Gesicht plötzlich ganz anders. „Letztes Jahr hatten wir 145 Anmeldungen, aber am Ende haben etwa hundert Leute abgesagt. Hundert! Ich weiß es auch nicht. Dieses Jahr habe ich mich nicht einmal getraut, einen Blick auf die Anmeldungen zu werfen“, sagt er ein wenig entmutigt.
Laufen Sie in einer neuen Jacke
Deshalb beschlossen sie, in Bedum etwas Neues zu machen. Die deutsche Delegation und die „normalen“ Fahrer, die kurz nach fünf Uhr am Start sind, werden auf der 2-Kilometer-Strecke diesmal nicht das übliche Kriterium von 80 Kilometern durch das Zentrum fahren. Die Organisation hat dem Männerrennen ein neues Gesicht gegeben, zunächst mit einem Punkterennen über 40 Kilometer und dann mit einem Kriterium über die gleiche Länge.
Doch wieder einmal sind nur sehr wenige Läufer am Start; Da nur 33 Männer am Start sind, hat das Rennen mehr Sponsoren als Teilnehmer. Huizing versteht das nicht. „Ich glaube, wir haben das Programm mit den höchsten Preisen in den Niederlanden. Hier lässt sich viel Geld verdienen.“
Punkterennen
Der Großteil dieses Geldes geht zunächst an Rick Ottema. Der in Muntendam aufgewachsene Halbprofessor ist der absolute Spitzenreiter im Punkterennen. Lasse David hat sein Lachen längst verloren; Nach sechs Runden rollt er mit einer Grimasse im Gesicht von hier nach Hannover auf dem Rücken des Pelotons. Aaron Schulze hält die deutsche Ehre hoch und gewinnt sogar einen Sprint, ist Ottema aber bei weitem nicht ebenbürtig.
Im Kriterium steht es nach dem Familienaustritt von Peter Jan Rens lange Zeit fünf gegen fünf; Auch in Deutschland nicht unbekannt. Fünf Fumbles gegen eine Gruppe von fünf Verfolgern. Lasse David grinst dann hinter dem Hauptfeld her, mit Ottema, der den Kampf an der Spitze verpasst hat. Diesmal unterstützt Tom Köbernik die deutsche Ehrung. In der Verfolgergruppe geben er und unter anderem Adne Koster und Roden ihr Bestes, können den Rückstand auf die Top Fünf aber nicht aufholen. Der ehemalige Shorttracker Mark Prinsen war im Schlusssprint Schnellster vor Chiel Smit aus Zuidwolde (Drenthe). Steven Willemsen aus Groningen darf sich Gesamtsieger nennen.
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