Die ersten Scharmützel haben bereits stattgefunden. Unmittelbar nach Jahresbeginn hob die deutsche Polizei eine Blockade bei Lützerath auf. Die Militanten bewarfen die Polizei mit Steinen und Flaschen. Ein Aktivist wurde während der Unruhen verletzt und ins Krankenhaus gebracht. Die Polizei sagt, dass das Dorf ab dem 10. Januar evakuiert wird.
summarisches Urteil
Deutsche Polizei gibt grünes Licht für Räumung; die Besatzer haben darüber heute ein summarisches Urteil verloren.
Lützerath wird seit zwei Jahren von mehr als 100 Umweltaktivisten besetzt. Jetzt, wo die Räumung des Dorfes bevorsteht, werden Aktivisten aus ganz Europa gestärkt. Es wird erwartet, dass zwischen 500 und 1000 Menschen nach Lützerath kommen werden, um das Dorf zu „verteidigen“.
Ella aus den Niederlanden ist jetzt auch hier. Der 45-jährige Umweltaktivist hat sich bereits gegen das Fällen von Bäumen in Amelisweerd bei Utrecht und im Sterrenbos in Born, Limburg, eingesetzt. Etwa zehn Niederländer sind jetzt in Lützerath, Ella rechnet nächste Woche mit mindestens fünfzig.
Viele CO₂-Emissionen durch Braunkohle
Ella ist klar, dass gehandelt werden muss. Sie findet es bizarr, dass noch mehr umweltschädliche Braunkohle gefördert wird, während wir uns mitten in einer Klimakrise befinden. Wenn Braunkohle zur Stromerzeugung verbrannt wird, wird viel CO₂ emittiert. Und damit rückt das Ziel, die Erderwärmung unter 1,5 Grad zu halten, noch weiter in weite Ferne.
Aber die Bundesregierung, einschließlich der Grünen, denkt anders. Der Braunkohletagebau ist notwendig für die Energiesicherheit. Aus Russland kommt fast kein Erdgas mehr und auch die Atomkraftwerke in Deutschland sind fast alle abgeschaltet.
Besonders bitter ist es für Aktivisten, dass Grünen-Politiker direkt für die Entscheidung verantwortlich sind, mehr Braunkohle zu fördern. Der grüne Wirtschaftsminister des Landes Nordrhein-Westfalen demonstrierte erst vor einem Jahr für den Erhalt von Lützerath.
1000 Agenten und große Ausrüstung
Nun, da die Entscheidung gefallen ist, wollen die deutschen Behörden das Dorf schnell und konsequent evakuieren. Mindestens 1.000 Polizisten werden eingesetzt, die schweres Gerät mitnehmen. Unter anderem müssen die Agenten die Aktivisten aus den zwanzig Meter hohen Baumhäusern holen.
Ella hat ein bisschen Angst vor Gewalt: „Es wird hart gegen hart. Die Aktivisten sind sehr motiviert und es ist eine sehr große Gruppe. Ich möchte nicht sterben oder im Krankenhaus landen, aber ich möchte trotzdem eine nehmen riskieren, weil ich alles tun will, um eine ökologische Katastrophe zu vermeiden.
Ella glaubt, dass die Polizei letztendlich gewinnen wird. Dass das Dorf dem Erdboden gleichgemacht wird. Und dass die riesigen Bagger die Braunkohle abbauen. Aber sie macht weiter Wahlkampf: „Es ist wichtig, dass man sich nicht von Leuten auf den Arm nehmen lässt. Dass man alles tut, um die Klimakrise zu bekämpfen, das wichtigste Ziel meines Lebens.“
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