Der Prozess in Griechenland gegen Pieter Wittenberg de Peest und 23 weitere Rettungskräfte wird am 10. Januar nächsten Jahres fortgesetzt. Wittenberg und Helfer werden unter anderem des Menschenhandels und der Spionage während der Flüchtlingskrise auf den griechischen Inseln 2016 und 2017 verdächtigt.
Wittenberg rettete die Bootsflüchtlinge, indem er ihnen beim Ausschiffen auf Lesbos half und ihnen weitere Hilfe leistete. Ihm zufolge waren dies Menschen, die froren, Angst hatten und gerade eine schwierige Bootsfahrt hinter sich hatten.
Anfang November letzten Jahres forderte die griechische Justiz 10 bis 25 Jahre Haft gegen Wittenberg und die anderen Retter. Zwei Wochen später beschloss der Richter, den Fall zu vertagen, weil er sich für nicht zuständig hielt.
Am 10. Januar wird der Fall daher vor Gericht in Mytilene, der Hauptstadt von Lesbos, fortgesetzt. Wittenberg wurde bereits heute und im Oktober vom Ermittlungsrichter vernommen. Ihm wurde versprochen, die Dokumente der Strafakte in eine ihm verständliche Sprache zu übersetzen. Die Texte sind immer auf Griechisch, was für Wittenberg unnachahmlich ist. Es stehe auch einem fairen Prozess im Wege, sagt er.
Amnesty International lehnte die strafrechtliche Verfolgung der Retter entschieden ab. Die Organisation sagt wie Human Rights Watch, dass der „politisch motivierte“ Prozess darauf abzielt, andere Helfer einzuschüchtern. Das Europäische Parlament nannte es „den größten Fall der Kriminalisierung der Solidarität in Europa“.
Neben Wittenberg sind auch Sarah Mardini aus Syrien und der Deutschirre Seán Binder unter Straftatverdacht. Sie retten Menschen aus dem Meer, wurden 2018 festgenommen und über hundert Tage inhaftiert. Es war die Zeit, als Wittenberg als Kapitän auf einem Rettungsboot arbeitete.
„Preisgekrönter Organisator. Social-Media-Enthusiast. TV-Fan. Amateur-Internet-Evangelist. Kaffee-Fan.“