Während der Fußball-Europameisterschaft 2024 soll in ganz Deutschland ein vollständiges Flugverbot für Drohnen gelten. Das sagte Andreas Roßkopf, Chef der Bundespolizeigewerkschaft GdP, in der Deutschen Zeitung. BILD. Laut Roßkopf besteht die akute Gefahr terroristischer Anschläge mit Drohnen. Auch Nicolas Stockhammer, ein österreichischer Spezialist auf dem Gebiet des Terrorismus, ist sehr besorgt. Er plädiert außerdem für ein bundesweites Flugverbot.
Verbot von Drohnenflügen
Die Europameisterschaft 2024 dürfte für Fußballfans ein großes Fest werden. Der Kick-off findet am 14. Juni statt, das Finale folgt einen Monat später am 14. Juli. Doch hinter den Kulissen wird fieberhaft daran gearbeitet, die Sicherheit des internationalen Fußballereignisses zu gewährleisten. Angesichts der Kriege in der Ukraine und im Gazastreifen sowie des jüngsten Anschlags in Moskau werden Polizeikräfte und Anti-Terror-Einheiten in Alarmbereitschaft versetzt.
Große Bedenken bestehen unter anderem vor Drohnenangriffen. Diese Bedenken sind so groß, dass der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Andreas Roßkopf, sogar eine Flugverbotszone fordert. „Drohnen werden zu einem der größten Probleme“, sagt Roßkopf in BILD. „Auch wenn Sicherheitsbehörden technisch auf die Abwehr von Drohnen vorbereitet sind, bewaffnen sich auch Terroristen. Deshalb fordere ich ein umfassendes, bundesweites Flugverbot für Drohnen in ganz Deutschland vor, während und kurz nach der Europameisterschaft. »
„Technologie ist allgegenwärtig“
Der Gewerkschaftsvorsitzende ist nicht der Einzige, der besorgt ist. Auch der österreichische Terrorismusforscher und Autor Nicolas Stockhammer empfiehlt eine umfassende Luftraumkontrolle für die Europameisterschaft, unter anderem aufgrund der Erfahrungen mit der islamistischen Terrormiliz ISIS, die derzeit die größte Terrorgefahr für Deutschland darstellt.
Er sagte zu BILD: „Insbesondere der IS hat seit 2014/2015 immer wieder Drohnen bei Anschlägen eingesetzt – sowohl als Kamikaze-Drohnen als auch als mit Sprengladungen ausgerüstete Drohnen.“ Technologie ist heutzutage leichter verfügbar. Es erhöht auch das reale Risiko, dass Terroristen diese billige, ferngesteuerte Technologie nutzen. Projekte zum Einsatz von Drohnen sind in den einschlägigen Foren allgegenwärtig.“
Umfassender Verteidigungsplan
Stockhammer führt weiter aus, dass Terroristen seiner Meinung nach dazu tendieren, kommerziell erhältliche, online verfügbare Geräte zu nutzen. Es besteht aber auch die Gefahr, auf militärische Mittel zurückzugreifen. „Die Gefahr steigt, wenn es Angreifern gelingt, in aktuellen Kriegsgebieten moderne Militärdrohnen zu erbeuten.“ Stockhammer fasst zusammen: „Der Wunsch, Drohnen für Angriffe einzusetzen, ist ebenso vorhanden wie die technischen Hilfsmittel.“ »
Nach Roßkopf empfiehlt auch Stockhammer den deutschen Sicherheitsbehörden einen umfassenden Verteidigungsplan für die Europameisterschaft. Dazu gehört „ein vollständiges Verbot von Drohnenflügen vor und während der Fußball-Europameisterschaft“.
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