DDer stellvertretende belgische Premierminister Pierre-Yves Dermagne sprach sich letzten Donnerstag für die Legalisierung von Cannabis aus. In einem Interview in De Morgen Der PS-Politiker sagte, dass ein Drogenverbot nicht funktioniere und dass die Legalisierung eine Frage des gesunden Menschenverstandes sei.
Dermagne: „Das Cannabisverbot hilft nicht“
Dermagne verweist auf die Legalisierung von Cannabis in den Nachbarländern Niederlande, Luxemburg und Deutschland. „Das ist heute bereits in drei von vier Fällen geschehen“, sagte der Sozialist. „Ich halte es nicht länger für sinnvoll, weiterhin von unserer Polizei zu verlangen, Cannabiskonsumenten ständig zu verfolgen und ins Gefängnis zu stecken. Diese Unterdrückung funktioniert nicht.
Der stellvertretende Premierminister PS will den Konsum von Cannabis nicht nur entkriminalisieren, sondern auch legalisieren. „Anbau und Verkauf organisieren können. Um auch Einnahmen für den Staat zu generieren“, erklärt Dermagne. Er weist darauf hin, dass die Universität Düsseldorf den Nutzen der Legalisierung für die Bundesregierung auf 4,7 Milliarden Euro pro Jahr schätzt. „In Belgien kämen wir am Ende auf rund 660 Millionen pro Jahr, auch über Verbrauchsteuern wie Alkohol und Tabak. Geld, das für Polizei, Justiz und Prävention verwendet werden kann.
Dermagne fügt hinzu, dass er Cannabis nicht für unschuldig hält. „Ich bin sensibel für das Gesundheitsproblem, das Cannabis mit sich bringt (…) Es geht nicht darum, Cannabis zu fördern. Absolut nicht. Aber wir müssen realistisch sein: Cannabis ist allgegenwärtig und gesellschaftlich akzeptiert. Man kann nicht zu einem Sommerfestival gehen, ohne einen Joint zu riechen.“
MR, Koalitionspartner: „Jetzt ist nicht die Zeit für Trägheit“
Koalitionspartner MR lehnt Dermagnes Plädoyer ab. Der Vorsitzende der Partei, Georges-Louis Bouchez, weist darauf hin, dass Städte derzeit mit der Belästigung durch Drogenabhängige zu kämpfen hätten. Bouchez betont, dass dies angesichts der anhaltenden Probleme „nicht die Zeit für Nachlässigkeit“ sei.
Seine Aussagen sind auffällig, denn Bouchez sprach sich im Juli 2020 für die Legalisierung von Cannabis aus.
Die französischsprachigen Liberalen verschließen die Tür zur künftigen Legalisierung von Cannabis nicht vollständig, betonen aber, dass diese Drogen gesundheitsschädlich sind.
Flämischer Belang: „Unbestreitbar“
Die rechtsextreme Oppositionspartei Vlaams Belang hält die Legalisierung für unbestreitbar. „Wir werden die Probleme, die bereits mit Alkohol verbunden sind, nicht durch die Hinzufügung von Drogen verschlimmern. Dies kommt weder der öffentlichen Gesundheit noch der Kriminalitätsbekämpfung zugute“, sagt die Abgeordnete Marijke Dillen.
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