Das Verbot der deutschen Opposition, „schmutzige“ Autos zu verkaufen, droht den EU-Gipfel zu stören


Foto: ANP

In Brüssel verhandeln die Mitgliedsstaaten fieberhaft darüber, Deutschland davon zu überzeugen, seinen unerwarteten Widerstand gegen ein zuvor vereinbartes Verbot des Verkaufs neuer Benzin- und Dieselmotoren in der EU ab 2035 fallen zu lassen. Wenn die Frage nicht rechtzeitig gelöst wird, ist es wahrscheinlich auf dem EU-Gipfel später in dieser Woche diskutiert.

Die Minister für europäische Angelegenheiten treffen sich, um den Europäischen Rat der Regierungs- und Staatschefs am Donnerstag und Freitag vorzubereiten und die Schlussfolgerungen auszuhandeln, die der Gipfel anschließend veröffentlichen wird. Die Ukraine, die europäische Wettbewerbsposition und die Entwicklungen in der Eurozone sind die Hauptthemen.

Deutschland, das zunächst einer weitreichenden Umweltgesetzgebung für Autos zugestimmt hatte, fordert plötzlich Ausnahmen für sogenannte E-Fuels. Das sind synthetische Kraftstoffe aus Strom, Biomasse oder Kohlenstoff. Sie können in Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor verwendet werden.

Nach Angaben der Financial Times haben 47 Unternehmen, darunter die Autohersteller Volvo und Ford, einen Brief an die Europäische Kommission geschickt, in dem sie sie auffordern, dem deutschen Druck nicht nachzugeben. Auch der für Klimapolitik zuständige Vizepräsident Frans Timmermans ist an den Verhandlungen beteiligt.

Die Aufhebung des Verbots von Verbrennungsmotoren stellt „einen gefährlichen Präzedenzfall für die EU-Politikgestaltung dar und untergräbt das Vertrauen der Unternehmen in den Politik- und Politikgestaltungsprozess“, schreiben die 47 laut der britischen Wirtschaftszeitung. Zudem investieren viele Unternehmen bereits massiv in Elektroautos.

Mariele Geissler

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