Das niederländische Gesundheitswesen hinkt beim Einsatz von Technologie zur Bewältigung von Personalengpässen hinterher

Unter den niederländischen Gesundheitsverwaltern sagen 14 %, dass eine Organisation Gesundheitstechnologie einsetzen wird, um Personalengpässe auszugleichen. Das ist deutlich weniger als bei ihren ausländischen Kollegen, wie aus dem neuen Future Health Index von Philips hervorgeht. Eine mögliche Erklärung ist die desolate finanzielle Situation, in der sich viele Organisationen befinden.

Bild: metamorworks / Getty Images / iStock

Weltweit geben 56 % der Gesundheitsverwalter an, digitale Technologien zu nutzen, um die Auswirkungen von Personalengpässen abzumildern. Aus europäischer Sicht ist dies etwa die Hälfte, wobei Deutschland mit 66 Prozent die Ausnahme bildet. Die 14 Prozent der niederländischen Regisseure stehen im krassen Gegensatz zu dieser Situation.

Die Zahlen stammen aus dem achten Future Health Index, das Philips veröffentlicht hat. Das Gesundheitstechnologieunternehmen befragte fast dreitausend Manager und junge Gesundheitsfachkräfte aus vierzehn verschiedenen Ländern. Die letztjährige Ausgabe zeigte, dass die Personalbindung für die niederländischen Gesundheitsbehörden oberste Priorität hat.

Umsetzungslücke

Doch den neuen Zahlen zufolge nutzen sie die technischen Möglichkeiten zur Bewältigung dieses Problems vergleichsweise wenig. „Manager arbeiten mittlerweile viel mit Arbeitsagenturen zusammen“, erklärt Léon Kempeneers, Geschäftsführer von Philips Benelux. „Aber der Mangel an Fachkräften im Gesundheitswesen bleibt bestehen. Die Implementierung der richtigen, auf den Menschen ausgerichteten Technologie kann einen dauerhaften Unterschied bewirken.

Laut Kempeneers liegt der entscheidende Punkt in der Umsetzung der bereits vorhandenen Technologie. „Berechnungen der Gupta-Strategen im Auftrag der FME zeigen, dass wir mit der aktuellen Technologie bereits einen Großteil des Personalmangels beheben können. Ich sehe, dass wir insbesondere im Bereich der Gesundheitsversorgung ein Umsetzungsdefizit haben. Dies ist eine große Herausforderung für die kommenden Jahre.

Finanzieller Druck

Dass die Niederlande hinter vielen anderen Ländern zurückbleiben, liegt möglicherweise daran, dass viele Gesundheitsorganisationen unter finanziellem Druck stehen. Auf die Frage nach Möglichkeiten zur Verringerung finanzieller Defizite lautet die häufigste Antwort: „Der Kauf oder die Aufrüstung neuer Geräte und Technologien wird verschoben.“

In KI investieren

Auffällig ist auch, dass die Verwaltung davor zurückschreckt, Partnerschaften mit Technologieunternehmen einzugehen, obwohl 42 % der jungen Gesundheitsfachkräfte der Meinung sind, dass dies geschehen sollte. Junge niederländische Fachkräfte sehen überwiegend eine Zukunft im Einsatz von KI im Gesundheitswesen: 95 % von ihnen möchten, dass ihre Einrichtung darin investiert. Weltweit sind es 61 Prozent. Dabei finden sie die niederländischen Verwalter auf ihrer Seite: 86 Prozent planen, dies innerhalb von drei Jahren zu tun. Etwa ein Drittel der Administratoren investiert in KI in der Diagnostik. Ein weiteres Drittel plant, dies kurzfristig zu tun. „Diese Anwendungen werden eine entscheidende Rolle bei einem effizienteren Personaleinsatz spielen, um die Auswirkungen von Engpässen zu begrenzen“, heißt es im Philips-Bericht.

Auch der Future Helath Index zeigt, dass Nachhaltigkeit an Bedeutung verloren hat: 42 Prozent der Befragten in den Niederlanden geben dies an. Die Niederländer erwarten in dieser Hinsicht weniger von der Regierung als ihre ausländischen Kollegen und richten ihr Augenmerk mehr auf die Geschäftswelt.

Helfried Beck

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