Nach Jahren mit einem schlechten Image und trotz jahrelanger negativer Meinungen einiger sozialer Organisationen und sogar Lebensmittelwissenschaftler über die sogenannte „Ungesundheit“ von Fleisch scheint Fleisch an positiver Bedeutung zu gewinnen. Dies geht aus dem neuen Vion Consumer Monitor 2023 hervor, der unter Verbrauchern in Deutschland organisiert wurde. Dies zeigt positive Veränderungen in der Wahrnehmung von Fleisch als essentiellem Lebensmittel, insbesondere in der Altersgruppe bis 34 Jahre.
Die wichtigsten Trends in der Fleischbranche, darunter Regionalität und Transparenz, bleiben dem Monitor zufolge weiterhin wichtig. Darüber hinaus sind hohe Qualität und Frische die wichtigsten Kauftreiber. Bedenken hinsichtlich des Klimaschutzes beschäftigen inzwischen fast 40 % der Verbraucher. Allerdings sind Aspekte wie nachhaltige Produktion (65 % stimmen zu) und CO2-Fußabdruck (39 % stimmen zu) für den Konsum von unterschiedlicher Bedeutung.
Fleisch ist unverzichtbar
Laut der repräsentativen Verbraucherumfrage der Vion Food Group, durchgeführt von Consumer Panel Services GfK, stimmen 61 % der Befragten der Aussage „Fleisch ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Ernährung“ zu. Dies ist ein bemerkenswerter Anstieg von 4 Prozentpunkten im Vergleich zur speziellen Inflationsumfrage im Herbst 2022 und die erste Erholung seit 2019 (63 %). Das GfK-Verbraucherpanel ist repräsentativ für alle Haushalte in ganz Deutschland, deren Haushaltsvorstand 18 Jahre und älter ist.
Vor allem junge Familien oder Paare ohne Kinder, aber auch junge Familien mit kleinen Kindern stehen Fleisch positiver gegenüber. Darüber hinaus ist fast die Hälfte der jüngeren Generation mit Fridays-for-Future verbunden und erkennt den Mehrwert des Verzehrs dieses proteinreichen Naturprodukts: 46 % der jungen Menschen unter 34 Jahren stimmen der Aussage „Fleisch ist gesund“ zu. Bei der letzten regulären Befragung waren es 38,2 Prozent. Im Durchschnitt unterstützen 53,0 % diese Aussage (2022: 51,3 %). Der Abwärtstrend im Ruf von Lebensmitteln tierischen Ursprungs scheint sich umzukehren.
Der Tierschutz bleibt wichtig
Drei Viertel der befragten Fleischkonsumenten, die die Wahl haben, bevorzugen lokal produziertes Fleisch (gegenüber 78 % im Jahr 2022) und 60 % betonen die Bedeutung einer transparenten Beschaffung (gegenüber 65 % im Jahr 2022). Tierwohl (64 % vs. 69 % im Jahr 2022) und Nachhaltigkeit (65 % vs. 71 % im Jahr 2022) bleiben für mehr als die Hälfte der befragten Fleischkäufer wichtige Kauffaktoren.
Schläge
Trotz dieser Präferenzen nimmt die Bedeutung von Qualitätsmarken ab. In diesem Jahr stimmten nur 54 % zu, dass ihnen Mehrwertkennzeichnungen (z. B. regional, gentechnikfrei, biologisch) beim Fleischkauf wichtig sind. Letztes Jahr waren es 59 %.
Nachhaltigkeit ist und bleibt ein großes Thema beim Fleischkauf. Es gibt jedoch wichtige Unterschiede zwischen den verschiedenen Aspekten der Nachhaltigkeit. Obwohl mehr als 65 % sagen, dass sie Fleisch aus nachhaltigen Quellen kaufen würden, wenn sie die Wahl hätten, benötigen rund 60 % derzeit keine zusätzlichen Informationen zum CO2-Fußabdruck.
Geht es jedoch um den Verantwortungsbereich für den Umbau der deutschen Fleischwirtschaft, etwa Maßnahmen für mehr Tierwohl oder die Zahl der Tiere pro Betrieb, sind sich die Befragten mit fast 60 % einig: Das ist die Aufgabe der Politik. 43 Prozent geben sogar an, dass ihnen konkrete politische Projekte bekannt sind, beispielsweise zur Kennzeichnung von Nutztieren.
Erschwingliches Frischfleisch
Für Verbraucher sind Qualität und Frische die wichtigsten Kauffaktoren. Laut Vion wird dann ein günstiges Gleichgewicht zwischen Einstandspreis und Wert angestrebt. Ein gutes Stück Fleisch kann auch teurer sein, bestätigen 70 % der Befragten. Angesichts der Inflation und steigender Preise empfinden immer weniger Verbraucher Fleisch in Supermärkten (29 %) und Discountern (38 %) als zu günstig.
Dies steht im Gegensatz zu der spezifischen inflationsorientierten Umfrage, die letzten Herbst durchgeführt wurde und bei der 31 % (Supermärkte) und 41 % (Discounter) der Befragten zugeben, dass Fleisch unterbewertet ist. Allerdings glauben nur 8 % der Befragten, dass die Qualitätsstandards großer Schlachthöfe höher sind als die kleinerer Schlachthöfe. Vion weist darauf hin, dass dieses Ergebnis enttäuschend ist und dass der Verbraucher besser informiert werden sollte.
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