Das gesunkene Schiff hatte wahrscheinlich ein undichtes Bugstrahlruder

Die brandneue Bavaria C38, die letzten Donnerstag in der Westerschelde-Mündung sank, hatte wahrscheinlich ein undichtes Bugstrahlruder. Die drei deutschen Besatzungsmitglieder konnten sich auf einer Rettungsinsel in Sicherheit bringen. Anschließend wurden sie vom KNRM nach Vlissingen gebracht.

Die Passagiere kamen unverletzt davon. Vom versunkenen Schiff namens Frau Jones nur der Mast war sichtbar. Nach Angaben des KNRM war das deutsche Segelboot auf dem Weg von Middelburg nach Blankenberge. Das Schiff geriet am 13. Juli gegen 13.30 Uhr in der Nähe von Cadzand in Schwierigkeiten und die Besatzung rief telefonisch um Hilfe.

Navigieren durch die Sandbank: ein mögliches Szenario

In den sozialen Medien wurde sofort spekuliert, dass das Boot wahrscheinlich Probleme mit dem Kiel hatte oder über die Sandbänke segelte. Die Gegend um Cadzand ist für die Gefahr hoher Wellen bekannt und es gibt auch Sandbänke in der Gegend, die bei hohen Wellen eine Gefahr darstellen. Das Boot hatte zum Unfallzeitpunkt kein Segel; Sie ernähren sich nur vom Motor. Es könnte daher sein, dass das Boot unter Strom in einer Mulde am Ufer der „Vlakte van Raan“ segelte und der hintere Teil des Kiels durch das Flugzeug gedrückt worden wäre.

Ein Zeuge verfolgte die Panikszene über sein UKW-Gerät von seinem Haus am Boulevard in Vlissingen aus. Er fand auch die letzte Position von Frau Jones Rückkehr, komplett mit Trackstopp um 13:26 Uhr. Zum Zeitpunkt des Unfalls kontaktierte die Besatzung angeblich über sein Mobiltelefon den Michiel de Ruyterhaven in Vlissingen, der daraufhin den Lotsendienst und die Wasserschutzpolizei informierte, woraufhin die Rettungsaktion eingeleitet wurde.

Undichtes Bugstrahlruder

Trotz Gerüchten, dass das Boot seinen Kiel verloren habe, ist es wahrscheinlicher, dass das Segelboot Probleme mit einem undichten Bugstrahlruder hatte. Die Situation erinnert an einen Rückruf der französischen Werft Jeanneau im vergangenen Jahr. Besitzer neuer Jeanneau-Modelle mit Bugstrahlruder wurden anschließend über mögliche Probleme nach dem Untergang eines Segelbootes vor Schönberg aufgrund eines undichten Bugstrahlruders informiert.

Rettungsaktion Multi-Salvador 4. Quelle Twitter: Rijkswaterstaat Sea and Delta

Kurz nach dem Unfall teilte uns der Verkäufer dieser Bavaria mit, dass das Boot nicht aufgrund eines Problems mit dem Kiel gesunken sei, sondern aufgrund eines einziehbaren Bugstrahlruders, das nach der Lieferung an die Werft in den Niederlanden eingebaut worden sei. Der Eigner des Schiffes bestätigte ihnen dies mit eigenen Worten.

Rijkswaterstaat berichtet, dass die Yacht inzwischen geborgen wurde und weitere Untersuchungen zur genauen Unfallursache folgen werden. Einem Zeugen zufolge haben die Retter von Multraship nun eine Platte über dem Loch befestigt, das Boot geleert und zum Hafen von Breskens geschleppt.

Was genau mit dem Schiff passiert ist, wird noch von einem Sachverständigen der Versicherungsgesellschaft untersucht. Nach Angaben des KNRM sind die drei Deutschen nun wohlbehalten zu Hause.

Bergungsaktion durch Multraship. Quelle Twitter: Rijkswaterstaat Sea and Delta

Letzte Änderung: 18. Juli 2023

Lorelei Schwarz

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