Die Europäische Union, die Vereinigten Staaten, China, Russland und die asiatischen Industriemächte Taiwan, Südkorea und Japan ringen um die technologische Vorherrschaft in globalen Lieferketten, Marktkontrolle und Zugang zu fortschrittlichen Technologien. Tatsächlich haben energische staatliche Eingriffe begonnen, die Art und Weise, wie Computerchips entwickelt und hergestellt werden, grundlegend zu verändern, mit erheblichen Auswirkungen auf die globale Geographie der Chipmärkte.
Die EU, die USA und China haben groß angelegte industriepolitische Initiativen gestartet, um technologische und wirtschaftliche Interdependenzen zu verringern und die nationale Kontrolle zu stärken. Sie scheinen sich darin einig zu sein, dass die Sicherung (oder Etablierung) einer globalen Technologieführerschaft der Schlüssel zur Macht im internationalen System ist.
Die Vereinigten Staaten haben ihre Exportkontrollen mobilisiert, um Chinas Chipindustrie in Rückstand zu halten. Auch bei den Wirtschaftssanktionen gegen Russland nach dem Einmarsch in die Ukraine spielt die Verweigerung von Computerchips eine große Rolle. Und die politische Komplexität der Taiwan-Frage wird durch die Tatsache verschärft, dass es sich um das weltweite Zentrum der Chipproduktion handelt.
Heute Abend werden wir nicht nur darüber diskutieren, wo wir stehen und wie wir hierher gekommen sind. Wir werden auch versuchen abzuschätzen, wohin wir gehen. Werden die aktuellen „Chip-Kriege“ den Weg für eine Deglobalisierung und nationale Technologiesilos ebnen? Werden sie zur Eskalation latenter politischer Konflikte zwischen der EU, den USA und China beitragen?
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„Geopolitik der Technik“ ist eine Veranstaltungsreihe des Deutschen Instituts in Amsterdam Amsterdamer Zentrum für Europäische Studien und das Stiftung Neue Verantwortung.
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