Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius warnt vor den Positionen der PVV und nennt Parteichef Geert Wilders einen „Wolf im Schafspelz“. Auf einer Konferenz zur niederländisch-deutschen Verteidigungskooperation verglich Pistorius den Sieger der niederländischen Wahlen mit der rechtsextremen AfD in Deutschland.

In Pistorius‘ Augen sei die PVV „zu antieuropäisch und zu kremlfreundlich“, meint der deutsche Korrespondent Rob Savelberg. „Pistorius warnt ganz deutlich vor Nationalismus und vor prorussischen Parteien. Er hält die PVV von Geert Wilders für eine prorussische Partei und sollte daher ihren Einfluss nicht vergrößern.“ Gleiches gilt für die AfD, die in deutschen Umfragen ebenfalls gut abschneidet.

Liebesgrüße aus Russland

Der deutsche Politiker wies darauf hin, dass es nicht das erste Mal sei, dass in Europa Grenzen gewaltsam verschoben würden, und zog damit einen Vergleich mit dem von Wladimir Putin begonnenen Krieg in der Ukraine und dem Zweiten Weltkrieg. „Wir wollen das nicht mehr, und deshalb arbeiten beispielsweise die Niederlande und Deutschland in der NATO zusammen“, sagt Savelberg.

Lesen Sie auch | Der NSC sitzt noch nicht am Verhandlungstisch mit der PVV: „Rechtsstaatliche Hindernisse“

Die AfD und die PVV sollten daher daran gehindert werden, ihre Projekte weiterzuentwickeln. „Diese Parteien wollen die EU beenden, der NATO den Rücken kehren und sich mit Putin anfreunden“, sagte Pistorius. Diese Ansicht wird auch von der linksliberalen Regierung in Berlin geteilt. Wilders ließ sich Anfang 2018 im Kreml in Moskau fotografieren fügte den Text „Mit Liebe aus Russland“ hinzu.

Gefährlich für den Staat

Darüber hinaus gilt die AfD (Alternative für Deutschland) in weiten Teilen Deutschlands als staatsgefährdend. Das bedeutet, dass der Geheimdienst die Partei ausspionieren darf, dass es Spione innerhalb der Partei gibt und dass ein Richter entschieden hat, dass AfD-Chef Björn Höcke als Nazi bezeichnet werden darf.

Lesen Sie auch | „Die NATO muss die Ukraine weiterhin unterstützen, sonst wird Putin gewinnen“

Die Niederlande und Deutschland arbeiten im militärischen Bereich eng zusammen. Beispielsweise stehen niederländische Brigaden unter deutschem Kommando und umgekehrt. Minister Pistorius ist nach dem Wahlsieg von Wilders besorgt über diese Zusammenarbeit. „Deutschland und die Niederlande müssen einander vertrauen können. Wenn es einen Verteidigungsminister der PVV gibt, wird das dieses Vertrauen beschädigen. Es gibt viele Fragezeichen“, sagte Savelberg, De Telegraaf-Korrespondent in Deutschland.