Im Martini Hospital wird viel vom Brustscanner erwartet. Ein Gerät zur schnellen und schmerzfreien Brustkrebsvorsorge.
Manchmal gibt es im Gesundheitswesen einen Hoffnungsschimmer. Noch seltener sind es meist gute Nachrichten für Frauen. Aber der Brustscanner, den das Martini-Krankenhaus in Groningen in Auftrag gegeben hat, scheint dieser zu sein.
Mit dem neuen Gerät wird eine Brust in Sekundenschnelle auf Brustkrebs untersucht. Mit dem großen Vorteil, dass es schmerzfrei ist. Anders verhält es sich mit dem Mammographen, der heute hierfür eingesetzt wird. Die Brust wird zwischen zwei Platten eingeklemmt, anschließend wird das Röntgenbild angefertigt. Für Hunderttausende Frauen im Alter zwischen 50 und 75 Jahren, die sich alle zwei Jahre im Rahmen der Brustkrebsvorsorgeuntersuchung diesem Test unterziehen müssen, ist dies sehr schmerzhaft.
Gesundheit, ein Anliegen von und für Männer
Bis vor nicht allzu langer Zeit war die Gesundheitsversorgung Männersache und unabhängig von der Erfahrung der Frauen. Dabei ist der Körper einer Frau natürlich ganz anders als der eines Mannes. Nehmen Sie einfach Größe, Gewicht und (Ort des) Fettgehalts, die oft stark voneinander abweichen. Und kann einen großen Einfluss auf die Wirkung der Medikamentenmenge haben – passend für den männlichen Körper.
Aber auch aufgrund der Entschlossenheit der Aktionsgruppen hat sich die Lage seit der Jahrhundertwende langsam gekippt. Ein gutes Beispiel ist auch die Praxis, die die Kardiologin Marieke Ludwig vor einigen Jahren in Bedum eröffnet hat. Da viele Kardiologen nicht wussten, was sie mit den Symptomen der Frauen anfangen sollten, und deshalb regelmäßig Fehldiagnosen stellten, konzentriert sich Ludwig speziell auf Bedums Frauen. Denn das Herz einer Frau ist ganz anders (mehr kleine Seitenäste neben den drei Herzkranzgefäßen) und gibt oft nicht-männliche Signale, wenn etwas schief geht (Übelkeit, Schwindel bis hin zu Kieferschmerzen statt Brustschmerzen).
Der Brustscan ist ein weiterer Schritt in die richtige Richtung. Schade, dass es noch Jahre dauern wird, bis die Busse des Brustkrebs-Bevölkerungsscreenings damit ausgestattet werden können und die halbjährliche Befragung eine Qual bleibt.
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