Heute vor 50 Jahren, am 18. August 1973, erreichte das Lied „Rote Rosen“ des deutschen Sängers Freddy Breck Platz eins der niederländischen Top 40. Vier Wochen lang steht die deutschsprachige Interpretation des Originalklassikers „Poet und Bauer“ von Franz von Suppé aus dem Jahr 1846 an der Spitze der Charts. Besonders und doch nicht. Denn „neue“ Hits basierten oft auf berühmten Klassikern, und das kommt immer noch regelmäßig vor.
Nieuws.nl ist jetzt auf einer musikalischen Tour durch Pop-Hits, die auf klassischer Musik der letzten fünf Jahrzehnte basieren.
Klassiker
Für den deutschen Schlagersänger Freddy Breck passte 1972 alles zusammen, als sein Leben als Künstler nach der Veröffentlichung des Liedes „Überall auf der Welt“ Fahrt aufnahm. Er hatte das Lied zur Melodie des Sklavenchors aus Guiseppe Verdis Oper Nabucco geschrieben.
Die Kombination aus Moderne und Klassik erfreute sich bei der breiten Öffentlichkeit großer Beliebtheit und Gerhard Breker (der ursprüngliche Name von Freddy Breck) nutzte sie eifrig. Denn nach „Überall auf der Welt“ folgte „Bianca“, basierend auf Peter Tschaikowskys italienischem Capriccio, „Halli-Hallo“ mit der Ouvertüre zu La gazza ladra von Rossini als Inspirationsquelle und damit „Rote Rosen“, deren Melodie „entlehnt“ aus dem Musical „Poet und Bauer“ von Franz von Suppé. Jeder der Songs wurde ein großer Hit.
Der große musikalische Triumph von Freddy Breck währte bis 1976. Zwar blieb der deutsche Sänger jahrzehntelang musikalisch aktiv, hauptsächlich als Produzent und Texter für andere Sänger, doch nachdem er aufgehört hatte, sich auf die Werke „Alter Meister“ zu beziehen, ging es weiter Sein Erfolg der frühen 1970er Jahre wird nie wieder erreicht werden.
Weitere klassisch-moderne Kombinationen
Übrigens war Freddy Brecks „Trick“ im Jahr 1972 nichts Neues. Es entstanden bereits moderne Künstler, die sich von berühmten Werken Beethovens, Bachs, Mozarts und anderer bekannter und weniger bekannter klassischer Komponisten inspirieren ließen. Und oft sind sie selbst zu legendären Klassikern geworden.
Ein eindrucksvolles Beispiel ist „A Whiter Shade Of Pale“ von Procol Harum aus dem Jahr 1967, das aus der Kombination zweier Werke von Johann Sebastian Bach entstand: „Air on a G String“ und der Kantate 140 „Sleepers Awake“.
Alle Zeiten
Und es waren noch mehr. Auch Ekseption schoss dank Beethoven an die Spitze der Top 40, und Waldo aus Los Rios war nicht anders, als er 1971 mit Mozarts 40. Symphonie die Charts stürmte.
Und dass der Trick auch nach 50 Jahren immer noch funktioniert, beweist der Hit „I Can“ des amerikanischen Rappers und Schauspielers Nas (Nasir bin Olu Dara Jones) aus dem Jahr 2003, basierend auf „Für Elise van Beethoven“.
Musikalische Tour
Nachfolgend eine Zeitreise mit einer Auswahl klassischer und moderner Hits. Neben den Videos mit der modernen Version gibt es auch immer einen Link zur klassischen Version.
Die Fünfte – Ekseption (1971) basierend auf der 5e Beethoven-Symphonie (https://youtu.be/fOk8Tm815lE)
Mozart-Symphonie Nr. 40 – Waldo de Los Rios (1971) Klassik: (http://youtu.be/JTc1mDieQI8)
Sung Song Blue – Neil Diamond (1972) nach Mozarts Klavierkonzert Nr. 2. 21 (http://youtu.be/df-eLzao63I)
Schwanensee – Wahnsinn (1979) nach Tschaikowskys Schwanensee (http://youtu.be/1ea90L91eZk)
I’ll CU When U Get There – Coolio (1997) basierend auf Canon Pachelbel (http://youtu.be/8Af372EQLck)
All By Myself – Eric Carmen (1976) basierend auf dem Klavierkonzert Nr. 1. 2 Rachmaninow (http://youtu.be/bAK2J05Vmhc)
Everything Will Be Fine – Sweetbox (1997) basierend auf Bach Air auf G-Saite (http://youtu.be/18YLdEODLaE)
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