LEVERKUSEN (ANP/BLOOMBERG) – Der deutsche Chemie- und Pharmakonzern Bayer hat am Montag an der Frankfurter Börse Börsenwerte in Milliardenhöhe verdampfen sehen. Die Aktie verbilligte sich um fast ein Fünftel und fiel auf den tiefsten Stand seit mehr als einem Jahrzehnt. Bayer verlor durch den größten Aktienkursverlust aller Zeiten rund 7,6 Milliarden Euro an Börsenwert. Der Kursverfall folgt auf zwei große Rückschläge für den Konzern in kurzer Zeit.
So kündigte Bayer am Sonntag an, eine große Studie zum vielversprechenden Gerinnungshemmer Asundexian wegen mangelnder Wirksamkeit des Medikaments abzubrechen. Die Ankündigung erfolgt zwei Tage, nachdem Monsanto, eine Tochtergesellschaft von Bayer, von einer Jury im US-Bundesstaat Missouri zur Zahlung von mehr als 1,5 Milliarden US-Dollar Schadenersatz verurteilt wurde.
Seit der Übernahme von Monsanto im Jahr 2018 ist Bayer in eine lange Reihe von Klagen wegen des Herbizids Roundup verwickelt, das den umstrittenen Inhaltsstoff Glyphosat enthält und als krebserregend gilt. Eine Jury aus Missouri hat entschieden, dass das Unternehmen drei Roundup-Konsumenten, die angeblich durch den Konsum des Medikaments an Krebs erkrankt sind, eine Entschädigung in Milliardenhöhe zahlen muss.
Bayer kündigte an, gegen das Urteil Berufung einzulegen und betonte, dass das Produkt sicher sei. Vor zwei Jahren stellte das Unternehmen 16 Milliarden US-Dollar zur Verfügung, um mehr als 100.000 Fälle im Zusammenhang mit Roundup zu lösen. Bayer ist derzeit auch an einem Roundup-Jury-Prozess in Philadelphia beteiligt. Eine Entscheidung in dem Fall wird noch in diesem Monat oder Anfang Dezember erwartet. Ein weiterer Roundup-Fall wird im Dezember auch in Kalifornien beginnen, und mindestens drei weitere Fälle werden in den kommenden Monaten in Philadelphia beginnen.
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