Im Jahr 2005 wurde die Eiskunstläuferin Barbara de Loor unerwartet Weltmeisterin im 1.000-Meter-Lauf. Dies geschah in Inzell, wo sie damals auch als Mitglied des Teams von Anni Friesinger lebte. Während ihres langen Aufenthalts in diesem Wintersportort in Süddeutschland habe sie sich sehr allein gefühlt, erzählt sie Andere Tijden Sport.
Barbara de Loor lag lange Zeit auf dem vierten Platz und verpasste mehrfach knapp das Podium. Sie wurde Vierte über 5.000 Meter bei den Olympischen Spielen in Nagano, Vierte bei den Mehrkampf-Europameisterschaften 2001 und Vierte über 1.500 Meter bei den Weltmeisterschaften drei Jahre in Folge. „Mit diesen vierten Plätzen war ich fertig“, erzählt sie jetzt Andere Tijden Sport.
Während ihrer Karriere hatte sie viele körperliche Probleme. Im Jahr 1999 unterzog sich De Loor einer Herzoperation, um Herzrhythmusstörungen zu korrigieren. „Es hatte definitiv einen Einfluss auf meine Leistung“, gibt sie zu. „Es ist definitiv eine Einschränkung.“ Bei der Europameisterschaft 2003 wurde sie verunglimpft, weil sie nach einer Rückenverletzung aufgab und die Niederlande einen Startplatz verloren. Als hätte sie absichtlich eine konkurrierende niederländische Spielerin verärgert.
In Inzell
Im selben Jahr, nach den Distanzweltmeisterschaften 2003, erhielt De Loor eine Einladung von Anni Friesinger, nach Inzell zu kommen, um Teil ihres Teams zu werden. „Mir fehlte ein Sparringspartner, mit dem ich nicht nur trainiere“, erinnert sich Friesinger, „sondern mit dem ich mich auch unterhalten kann.“ Jemand auf dem gleichen Niveau und da kam Barbara an.
De Loor fühlt sich sehr geehrt, vor allem weil sie eine große Bewunderin des deutschen Skaters ist. Für Andere Tijden Sport liest De Loor die entsprechende Passage aus seinem Tagebuch. „Wie cool!“ Ich werde! Fick mich, ich mache jetzt, was ich will. Tschüss!‘
Sie zieht deshalb nach Inzell, weit weg von ihrer Familie und ihren Freunden. Es stellt sich einfach als viel schwieriger heraus als erwartet, da es dort außer dem Skaten kaum Ablenkungen gibt. De Loor kämpft gegen die Einsamkeit und das individualistische Leben eines Spitzensportlers. Aus Langeweile hilft sie sogar in der Küche und beim Servieren des Eisbahnrestaurants mit. „Ich liebe es, im Restaurant zu helfen“, schrieb sie in ihr Tagebuch. „Ärmel hochkrempeln, mal was anderes.“ Und gut für mein Deutsch. Sonst sitze ich einfach in meinem Zimmer und tue nichts.
Weltmeister
Im Jahr 2005 finden die Distanzweltmeisterschaften auf Freilufteis in Inzell statt. De Loor fühlt sich über die 1500 Meter in guter Verfassung und wird … Vierter. Einen Tag später, auf 1000 Metern, lief alles gut, auch bei den Schneeschauern. De Loor schlägt Friesinger und Marianne Timmer und wird Weltmeister – mit dreißig Jahren.
Unmittelbar nach dem Weltmeistertitel verließ De Loor Inzell, ohne mit Friesinger darüber zu sprechen. Das macht das Treffen nach 13 Jahren bei Andere Tijden Sport so besonders und bewegend.
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