Der Große Preis von Abu Dhabi markierte den Abschluss der Formel-1-Saison 2022. In der Dämmerung der Wüste ging es diesmal um keine Meisterschaft, aber das Rennen wurde vom Abschied von Sebastian Vettel dominiert. Das schrieb das Ausland über das Staffelfinale.
„Vettel ist nach 299 Rennen so ehrgeizig wie eh und je“
Der vierfache Weltmeister erhielt vor dem Start des Rennens eine Ehrengarde von den neunzehn Piloten. Im Rennen ging es darum, sich zu verabschieden, und das zeigte sich in allem. Die ganze Welt wartete auf die Donuts der Deutschen, Hamilton und Alonso, doch sie kamen nicht, weil die beiden Konkurrenten Vettels beide fehlen. Die deutsche BILD setzt den Abschied der Legende ausführlich fort.
Trotzdem reizt das Vettel, der in seinem 299. und letzten Rennen immer noch frustriert über die schlechte Strategie von Aston Martin ist: „Wir waren nur eins sitzende Enteso frustrierend.“ Papa Vettel reagiert, wie ein echter Vater reagieren sollte: „Es ist okay, es ist jetzt vorbei“, schleudert Norbert Vettel seinen Sohn in den Ruhestand.
Und das ist Alonso DNF Nummer sechs
Fernando Alonso hatte in Abu Dhabi einen entscheidenden Lauf für seine Saison. Der Spanier hätte viel mehr Punkte haben können, aber vor allem wegen Zuverlässigkeitsproblemen mit seiner Alpine erreichte der zweifache Champion oft nicht die Ziellinie. „Das ist bezeichnend für die Saison, die wir gerade durchmachen“, sagte Alonso der spanischen MARCA.
„Ich freue mich schon darauf, morgen meinen Sitz bei Aston Martin einzurichten“, sagte Alonso. Es war eindeutig gut für Alonso bei Alpine. Auch bei seinem Teamkollegen Esteban Ocon lief es nicht wie geplant: „2023 wird ein Jahr mit mehr Glück, es geht nicht anders“, lacht Alonso.
„Held, Problem und Crash des Jahres“
Die britische Boulevardzeitung The Telegraph kürt spielerisch einen Helden, eine Ausgabe und einen Crash des Jahres. Als Held kommt auch die britische Presse nicht an ihm vorbei: Max Verstappen. Der Niederländer holte seinen fünfzehnten Saisonsieg und hat damit die meisten Siege in einer Formel-1-Saison, nur Michael Schumacher hatte eine prozentual noch dominantere Saison.
Das Wort des Jahres markiert vor allem den Beginn der Saison. „Schweinswale“ war Anfang des Jahres oft in aller Munde. Vor allem Mercedes bekam das Problem nicht lange in den Griff, aber auch andere Teams waren ratlos. Die FIA erließ den Befehl, das Auto anzuheben, wenn das Auto zu sehr unter dem Phänomen litt. Zum Glück für die Teams wurden sie im Laufe der Saison immer besser darin, das Problem zu meistern.
Es gab Stürze in dieser Saison, die ziemlich schwierig waren. So stürzte Mick Schumacher beispielsweise in Saudi-Arabien und Monaco schwer. Aber es gibt wirklich nur einen Unfall, an den sich die Briten sofort erinnern konnten. Der Sturz von Guanyu Zhou in Silverstone ließ die Herzen vieler Formel-1-Fans höher schlagen, der Chinese blieb glücklicherweise unversehrt und konnte im darauffolgenden Rennen wieder zurück.
„Leclerc ist der Beste vom Rest, Hamilton startet 2023 mit etwas Wut“
Als italienische Zeitung hatte La Gazetta Dello Sport eine zweiseitige Saison. Ferrari kämpfte erneut um das große Geld, verspielte aber bald seine Chancen, meist durch eigene Aktionen. „Leclerc war der Beste der anderen, Verstappen war dem nicht gewachsen“, schreiben die Italiener. Italien blickt immer noch mit ein wenig Stolz auf Leclercs zweiten Platz in der Meisterschaft. „Er hatte das perfekte Rennen in Abu Dhabi und wurde alleine Zweiter. Die Strategie war auch richtig, neue Möglichkeiten im nächsten Jahr“, so ein hoffnungsvolles Fazit von La Gazetta Dello Sport.
Erneut konnte Lewis Hamilton den Sieg nicht holen und so steht es erstmals in seiner Karriere fest: Der siebenmalige Weltmeister gewinnt in einem ganzen Jahr kein einziges Rennen. Die italienische Boulevardzeitung glaubt, dass Hamilton nur stärker zurückkommen wird. Sie wollen keinen verärgerten Lewis Hamilton gegen sich haben. Mercedes hat bereits angekündigt, den W13 ins Werk zu stellen, allerdings nicht als Souvenir. Wie ein Warnsignal, weil die Deutschen das nicht noch einmal durchmachen wollen. Abu Dhabi war ein Symbol für die Saison des achtmaligen Konstrukteursmeisters: Zu wenig Geschwindigkeit und Pech prägten das Jahr, aber sie werden motiviert sein, 2023 stark herauszukommen.
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