Der deutsche Strommix spielt eine große Rolle
Eine deutsche Studie zeigt, dass Elektroautos in Deutschland immer mehr indirekte CO2-Emissionen verursachen. Dies ist vor allem auf die Entwicklung des Energiemix in diesem Land zurückzuführen. Er unterstreicht damit die Bedeutung einer wirklich grünen Energie, um das Elektroauto zu einer soliden Alternative zum Benzinauto zu machen.
Ein Elektroauto selbst stößt zwar kein CO2 aus, aber ob seine CO2-Emissionen tatsächlich geringer sind als die eines Benziners, hängt davon ab, wie der Strom erzeugt wird. In Deutschland sei die Situation diesbezüglich nicht gut, folgert das Karlsruher Institut für Technologie Automedianes Portal. Tatsächlich verursachen vollelektrische Autos laut KIT-Forschung höhere CO2-Emissionen als die meisten konventionell angetriebenen Fahrzeuge. Das liegt an der Art und Weise, wie die Deutschen ihren Strom produzieren: „Grüner“ wird er nicht.
Deutschland reduziert seine Stromproduktion mit Kernkraftwerken und ist durch die Schließung des russischen Gashahns gezwungen, auch mehr Strom mit Kohlekraftwerken zu produzieren. Das Ergebnis ist, dass der Strom, der in Elektrofahrzeuge fließt, bereits einen schönen „Fußabdruck“ hat. Laut KIT verbraucht ein vollelektrisches Auto derzeit durchschnittlich 23,6 kWh pro 100 km. Das scheint großzügig geschätzt, aber das Institut hat von der Generation bis zur tatsächlichen Nutzung durch das Auto gerechnet. Es gibt viele Möglichkeiten, Energie zwischen dem Kraftwerk und der Batterie des Elektrofahrzeugs zu verlieren. Der reine Durchschnittsverbrauch von Elektroautos liegt laut KIT bei 18,4 kWh auf 100 km.
Berechnet mit den genannten 23,6 kWh pro 100 km erzeugte ein Elektroauto in Deutschland im ersten Halbjahr 2022 einen CO2-Ausstoß von 175 g/km. Dieser Wert ist laut KIT repräsentativ für ein ganzes Jahr, da in die Berechnung eine Erkältung eingeht Trimester und ein warmes zweites Trimester. Laut KIT werden die CO2-Emissionen von Elektrofahrzeugen durch die weitere Reduzierung von Atom- und Gaskraft zugunsten von Kohlekraft in naher Zukunft nur steigen. Nach aktueller Entwicklung würden die Emissionen im jahr 2024 184 g/km erreichen. Durch die Abschaltung der Kernkraftwerke im Jahr 2024 steigen die Emissionen laut KIT auf 196 g/km in diesem Jahr. Wenn in diesem Jahr auch die Gasversorgung ein Problem wäre und 20 % weniger Erdgas ankäme als ursprünglich geplant, würde der Wert sogar 201 g/km erreichen.
„Der Benziner ist noch nicht fertig“
Professor Thomas Willner von der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg reagiert auf die Forschungsergebnisse mit der Empfehlung, bei herkömmlich angetriebenen Autos stärker auf saubere Kraftstoffe zu setzen. „Während wir eigentlich sofort den CO2-Ausstoß reduzieren müssen, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen, führt die Elektromobilität im Gegenteil zu einem enormen Anstieg des CO2-Ausstoßes gegenüber dem Status quo und damit zu einer noch schnelleren Erschöpfung des CO2-Budgets E-Mobilität verhindert auch, dass die bestehende Fahrzeugflotte, die zu über 99 % mit Verbrennungsmotoren fährt, schnellstmöglich klimaneutral gestellt wird.
Es gibt einen wichtigen Vorbehalt bei der Erforschung des KIT. Dies betrifft, wie erwähnt, den Energiemix Deutschlands, der natürlich nicht für alle europäischen Länder repräsentativ ist. Anfang dieses Jahres zeigte eine Studie von Green NCAP, dass der durchschnittliche europäische Energiemix wäre gut, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren von Elektroautos im Vergleich zu Modellen mit Verbrennungsmotor. Die Frage ist, ob dies auch jetzt noch gilt, nachdem das Energiemanagement in Europa wegen des Krieges in der Ukraine umgebaut wurde. Ein weiterer Kommentar ist, dass die Prognose für die kommenden Jahre auf dem aktuell gemessenen durchschnittlichen Stromverbrauch von Elektroautos basiert. Allerdings werden sie immer leistungsfähiger. Anfang dieses Jahres argumentierte Green NCAP, dass der Fokus auf mehr Effizienz und weniger Leistungsverlust von der Stromerzeugung bis zur Batterie liegen sollte, um Elektrofahrzeuge „sauberer“ zu machen.
„Twitter-Praktizierender. Bier-Evangelist. Freiberuflicher Gamer. Introvertiert. Bacon-Liebhaber. Webaholic.“