Die Kommunikation der Europäischen Kommission sei oft in schwammiger und unverständlicher Sprache verfasst, sagen Politiker und Journalisten seit Jahren. Die Forschung zeigt nun, dass dies tatsächlich der Fall ist.
Noch schwammigere Texte schreiben demnach nur Politikwissenschaftler Forschung von Christian Rauh vom WZB Berlin Zentrum für Sozialwissenschaften. Er hat fast 45.000 Pressemitteilungen untersucht, die die Europäische Kommission zwischen 1985 und 2020 verschickt hat. Die Texte seien technokratisch gestylt und voller Fachjargon, schlussfolgert der deutsche Forscher.
Er verglich Pressemitteilungen mit denen von nationalen Regierungen, Zeitungen und wissenschaftlichen Abhandlungen und kam zu dem Schluss, dass keiner von ihnen so unleserlich kommuniziert, außer Politikwissenschaftler.
Rauh betont die Wichtigkeit eines klaren Schreibstils. „Technokratische Kommunikation spielt denen in die Hände, die gerne eine Brüsseler Elite getrennt von europäischen Bürgern darstellen.“
Allerdings hat er eine Erklärung für die schwammigen Schriften: Vor allem bei Finanzentscheidungen gibt es zwischen den Ländern oft große Meinungsverschiedenheiten. Die unleserlichen Texte helfen dann, einen Kampf zu verhindern.
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