Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) will, dass Deutschland über die Gewinnung von Schiefergas durch Hydraulic Fracturing nachdenkt. Beim Fracking werden Wasser, Sand und Chemikalien unter hohem Druck in Gestein gepumpt, um Gas freizusetzen. Fracking ist in Deutschland seit 2017 verboten, aber mit der Versorgung mit Schiefergas könnte Deutschland seinen gesamten Gasbedarf für 20 Jahre decken.
Obwohl Fracking seit 2017 verboten ist, weil Fracking Boden und Trinkwasser belastet, sucht auch Deutschland fieberhaft nach Alternativen zu russischem Gas. „Lindner ist der Meinung, dass dies umweltverträglich geschehen kann. Der Boden ist verschmutzt, auch für die unmittelbare Umwelt nicht gesund, aber für die Trinkwasserversorgung besteht keine Gefahr“, erklärt Deutschland-Korrespondent Derk Marseille. „Auch die Arbeitgeberverbände unterstützen Lindners Vorschlag. Diese deuten darauf hin, dass Deutschland Schiefergas aus den USA importiert. Es wäre heuchlerisch, dies im eigenen Land nicht zuzulassen.
1000 Milliarden Kubikmeter
Laut Marseille ist es vor allem eine lokale Angelegenheit. „In Niedersachsen ist man komplett dagegen, der Landespräsident ist auch ein guter Freund von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Auch das hilft Lindner nicht wirklich weiter. Der Widerstand ist vor allem lokal.
Lindner wird von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in Deutschland unterstützt. Dieses Institut schätzte das Potenzial von Schiefergas auf 1000 Milliarden Kubikmeter. „Damit kann Deutschland seinen gesamten Gasbedarf für 20 Jahre decken.“
Absolut nicht
„Die Grünen und die Sozialdemokraten in der Regierung sagen wirklich ‚das ist absolut verboten.‘ vielversprechender und weniger schädlich. In dieser Hinsicht wurde er sogar sofort erschossen“, sagt Marseille.
Ein Wechsel Deutschlands zur Schiefergasförderung könnte auch grenzüberschreitende Folgen für die Niederlande haben. Das größte Schiefergasfeld Deutschlands liegt grenznah bei Enschede, dort werden rund 95 % des Schiefergases gefunden. Nach Angaben des RIVM Die Gewinnung von Schiefergas kann Auswirkungen auf die Umwelt, die Gesundheit und das Lebensumfeld haben. So könnten bei Leckagen beispielsweise Chemikalien in Boden und Grundwasser gelangen, aber auch Stoffe in die Luft gelangen.
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