LUMC-Mitarbeiter erhalten regelmäßig Auszeichnungen und Stipendien für ihre Forschung oder Arbeit. Sie werden auch oft wegen ihrer Expertise für wichtige Positionen angefragt. Auch in dieser Woche gingen wieder tolle Stipendien ein, insbesondere für Forschungen zu Rheuma und Morbus Crohn.
Ehrendoktorwürde für Jacques JM van Dongen
Anfang Oktober verlieh die Karls-Universität in Prag dem Professor für Medizinische Immunologie Jacques JM van Dongen die Ehrendoktorwürde. Damit verbunden ist die erfolgreiche Etablierung und Koordination von drei großen europäischen Konsortien im Bereich innovative Diagnostik in der medizinischen Immunologie.
Diese Konsortien, EuroFlow, EuroClonality und EuroMRD, haben zu 12 erteilten Patenten für innovative immundiagnostische Konzepte geführt, deren Lizenzeinnahmen ausschließlich dazu verwendet werden, diese Kooperationen auf europäischer Ebene fortzusetzen, unterstützt von der ESLHO-Stiftung.
Die neuen Formen der Immundiagnostik sind so konzipiert, dass sie direkt bei Patienten mit Tumoren des Immunsystems, bei Patienten mit einer Immunerkrankung und zur Überwachung verschiedener entzündlicher Prozesse wie Infektionskrankheiten, aber auch der Wirkung von Impfungen eingesetzt werden können. Diese neuen Tests werden mittlerweile weltweit eingesetzt. Die immundiagnostischen Laboratorien der Zweiten Medizinischen Fakultät der Karlsuniversität gehören zu den 65 europäischen Laboratorien, die von Van Dongen koordiniert werden.
Fotos: © Vladimír Šigut (offizieller Fotograf der Karlsuniversität)
Christoph Gstöttner erhält den Eberhard-Gerstel-Preis 2022
DR. Christoph Gstöttner erhielt den Preis für die beste Publikation im Bereich Separationswissenschaft für seinen Artikel: „Affinity Capillary Electrophoresis-Mass Spectrometry as a Tool to Unravel Proteoform-Specific Antibody-Receptor Interactions“.
Vergeben wurde der Preis von der Eberhard Gerstel GmbH und dem Arbeitskreis Trenntechnik der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh). ©Messe München GmbH
GlycanTrigger erhält ein Horizon Europe-Stipendium
Das Projekt GlycanTrigger zielt darauf ab, den Übergang von einer gesunden zu einer chronischen Entzündung bei Patienten mit Morbus Crohn besser zu verstehen. Das Projekt erhält insgesamt 7 Millionen Euro, davon sind 893.000 Euro für das LUMC bestimmt.
Mit dieser Förderung wollen Forscher einen neuen Checkpoint identifizieren, der den Übergang zur chronischen Entzündung charakterisiert. So hoffen sie, letztlich den Krankheitsverlauf vorhersagen und sogar chronische Entzündungen verhindern zu können.
Die Forscher untersuchen unter anderem, wie Veränderungen in der Glykosylierung oder Verzuckerung der Darmschleimhaut als wichtige Ursache für Störungen lokaler und systemischer Mechanismen wirken, die zu chronischen Entzündungen führen können.
Das Center for Proteomics and Metabolomics und die Abteilung für Pathologie am LUMC unter der Leitung von Prof. Manfred Wuhrer werden zu diesem Projekt mit einer tiefgehenden zellulären und molekularen Phänotypisierung von Immunzellen beitragen, um die molekularen Mechanismen, die Morbus Crohn verursachen, besser zu verstehen.
Das SQUEEZE-Projekt erhält ein Horizon Europe-Stipendium
Das Squeeze-Projekt erhält mehr als 10 Millionen Euro aus dem Programm Horizon Europe. Das LUMC wird etwa 1,2 Millionen erhalten. Mariet Feltkamp, Medizinische Mikrobiologin, und Rachel Knevel, Rheumatologin, arbeiten an diesem Projekt zusammen.
Feltkamp erklärt: „Das Projekt SQUEEZE zielt darauf ab, Biomarker zu identifizieren und einzusetzen, die die Wirkung von Medikamenten bei Rheumapatienten optimieren können. Einer dieser Biomarker ist ein Virus, das Torque-Teno-Virus (TTV). Im Gegensatz zu den meisten Viren, mit denen wir bei LUMC arbeiten, ist TTV ein harmloser Virus, den jeder mit sich trägt. Jüngste Forschungsergebnisse zeigen, dass die Menge an TTV, die Sie im Blut messen können, die Funktion des Immunsystems widerspiegelt. Bei Rheumapatienten ist es oft notwendig, das Immunsystem mit Medikamenten zu unterdrücken. Leider ist die Wirkung dieses Arzneimittels von Patient zu Patient etwas unterschiedlich. Indem wir jetzt den TTV-Wert bei jedem Patienten messen, erhalten wir ein Bild vom Grad der Immunsuppression und daher einen Hinweis auf die Notwendigkeit einer Anpassung der Dosierung oder Art des Medikaments. Dazu werden wir Tausende von Proben aus verschiedenen europäischen Rheumazentren, die an SQUEEZE am Department für Medizinische Mikrobiologie beteiligt sind, mit TTV-PCR testen.
Die Rolle von Knevel ist die Datenanalyse und insbesondere die Integration von Datensätzen. „Wir wollen wissen, welche Medikamente für welche Menschen am wirksamsten und sichersten sind. Dafür verwenden wir eine riesige Menge an Daten. Die Analyse dieser Daten ist eine Herausforderung. Dafür haben wir zwei Lösungen. Zunächst nutzen wir die digitale Arbeitsumgebung und DREa. Etwas, an dem Erik Flikkenschild (LUMC) gearbeitet hat. Dieses Netzwerk erleichtert den Zugriff und die gemeinsame Analyse von Daten zwischen verschiedenen Zentren“, erklärt der Rheumatologe. Auch den föderierten Lernansatz werden wir weiterentwickeln. Dadurch können wir Modelle trainieren, ohne dass alle Daten vorhanden sind. Diese Forschung wird somit zur klinischen Anwendung der Bioinformatik beitragen.
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