5G bietet vor allem höhere Bandbreiten und höhere Redundanz. Gleichzeitig ermöglicht 5G die Aufteilung des Mobilfunknetzes in spezialisierte Segmente. Dies soll zukünftig auch in anderen Netzen möglich sein. Vodafone führt ab sofort „Network Slicing“ in 4G-Netzen ein, beginnend mit Deutschland.
Vodafone wird in Zukunft auch Technologie in seine 4G-Netze einführen, bei der jede Anwendung genau das Stück Netzwerk erhält, das sie benötigt. Das teilte das Unternehmen am Montag in Düsseldorf mit. Das sogenannte Network Slicing war bisher nur in Mobilfunknetzen der fünften Generation (5G) verfügbar.
Vodafone Niederlande berichtet übrigens auf seiner Website, dass hier seit einiger Zeit Network Slicing im 4G- und 5G-Netz möglich ist. Siehe hier.
Vodafone reagiert darauf, dass unterschiedliche Netzanwendungen auch in herkömmlichen LTE (4G)-Netzen sehr unterschiedliche Geschwindigkeiten, Datenraten oder Kapazitäten erfordern können. Beispielsweise erfordert Video-Streaming über einen langen Zeitraum eine konstant hohe Bandbreite. Bei einem selbstfahrenden Auto geht es vielmehr darum, viele verschiedene Datensätze ständig zu aktualisieren. Und in der Logistik müssen viele Geräte gleichzeitig zuverlässig mit dem Netz verbunden sein, aber nur geringe Datenmengen übertragen.
Um den unterschiedlichen Anforderungen gerecht zu werden, besteht „Network Slicing“ aus der bildlichen Aufteilung des Netzwerks in Slices. Jedes dieser Segmente ist individuell konfigurierbar und anpassbar. Ursprünglich war diese Funktion ausschließlich 5G-Netzen vorbehalten. Netzbetreiber wie Nokia haben die Slicing-Technologie aber auch für beliebte 4G-Netze nutzbar gemacht.
Alexander Saul, Geschäftsführer Geschäftskunden bei Vodafone Deutschland, sagte, das Verfahren reserviert einen Teil des Netzes für Slice-Kunden und steht dann zur Verfügung, wenn es unter normalen Umständen in der Funkzelle zu Engpässen kommen könnte. 4G-basiertes Network Slicing hat kürzlich seinen ersten Feldtest bei der Live-Mobilfunkübertragung des ADAC GT Masters auf dem Nürburgring bestanden. Obwohl das Netz nicht voll ausgelastet war, konnten Bilder der Kameras des Fernsehteams per 4G-Switching zuverlässig direkt aus der Boxengasse in das Sendezentrum übertragen werden.
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