Dirigentinnen machen beeindruckende Fortschritte. Und immer häufiger sehen diese Dirigenten auch einen Großteil der Musikerinnen im Orchester die Garderobe verlassen.
Jahrelang galt das Sinfonieorchester als Männerbastion. Ähnlich wie in exklusiven Männergesellschaften, in denen Frauen nicht willkommen waren. Orchester waren oft Männervereine, Musikerbrüder, wo Musikerschwestern verboten waren. Vor nicht allzu langer Zeit, beim Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker, sah man unter den Herren nur eine Frau. Oft Harfenistin. Aber auch in diesem notorisch konservativen Wiener Orchester nahm ihre Zahl stetig zu.
Laut einer Studie des Magazins Das Orchester nun zeigt sich, dass erstmals in den 129 Berufsorchestern Deutschlands, in denen fast 10.000 Musiker beschäftigt sind, mehr Frauen als Männer spielen. Vor allem in der Altersgruppe zwischen 25 und 45 erreichen Frauen bereits weit über 50 %.
Zu beachten ist, dass der Frauenanteil in wichtigen Orchesterpositionen, Konzertmeistern und Dirigenten, nur 21 % beträgt. Und die führenden Geigen in Sicht haben noch weniger Frauen als letztere. Wie üblich sind Harfenisten zahlreich, gefolgt von Flötisten. Aber bei Tuba, Posaune und Trompete liegt der Männeranteil immer noch bei knapp 100. Trotz vielversprechender Zahlen gibt es an einigen Stellen noch Nachholbedarf.
Lesen Sie auch:
„Geschlecht spielt auf der Rechnung keine Rolle“
Die Niederlande treffen auf die allererste Dirigentin. Im Concertgebouw dirigiert Karina Canellakis am Nachmittag das Radio Philharmonic Orchestra. „Fragen Sie auch männliche Dirigenten?“
„Creator. Subtil charmanter Bier-Nerd. Hingebungsvoller Zombie-Fanatiker. Schriftsteller. Böser Social-Media-Befürworter.“